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Diese Brille soll eines Tages unser Smartphone ersetzen

Facebook und Ray-Ban schlagen mit ihrem Brillen-Wearable einen neuen Ton an. Erstmals ist eine Smartbrille richtig alltagstauglich.

Clemens Pilz
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    "Heute"-Redakteurin Marlene knipste mit den "Ray-Ban Stories" beim Shooting...
    "Heute"-Redakteurin Marlene knipste mit den "Ray-Ban Stories" beim Shooting...
    Sabine Hertel

    Eine Sonnenbrille, die uns aufs Wort gehorcht? Das gibt‘s dank Sprachsteuerung tatsächlich. "Hey Facebook, take a picture" – und schon schießen die neuen Augengläser von Ray-Ban drauf los. Gemeinsam mit Facebook hat die Marke nun die erste wirklich alltagstaugliche Smartbrille lanciert.

    Im Gegensatz zu vergleichbaren Produkten anderer Hersteller sieht man mit den "Ray-Ban Stories" (ab 329 Euro in verschiedenen Designs, wir haben die "Wayfarer" getestet) nämlich nicht wie Robocop aus, sondern könnte sich damit sogar auf der Pariser Fashion Week blicken lassen. Die beiden 5-Megapixel-Kameras sind so gut im Rahmen verborgen, dass sie auf den ersten Blick nicht weiter auffallen und ein weißes Lämpchen andere Menschen davor warnen soll, wenn gefilmt wird. Ob die kleine LED auch wirklich für jeden erkennbar ist, bleibt freilich fraglich. Man sollte in der Praxis seine Mitmenschen also unbedingt informieren, bevor man mit dem Filmen oder Fotografieren beginnt.

    Bildqualität reicht für soziale Netzwerke

    Die Fotos und Videos werden dann ans Smartphone übertragen – und sorgen auf den ersten Blick für Ernüchterung. Selbst die meisten Budget-Handys können in Sachen Bildqualität mehr. Die 5-Megapixel-Aufnahmen sind bei guten Lichtverhältnissen in Ordnung, die Qualität fällt bei Dämmerung oder in Innenräumen aber rapide ab. Die Videos profitieren von ordentlicher Bildstabilisierung, auch sie bleiben aber qualitativ hinter den meisten günstigen Smartphones zurück. Brauchbar sind die Aufnahmen in vielen Fällen aber allemal – zumindest für das Teilen in sozialen Netzwerken und schließlich ist die Facebook-Brille auch genau darauf ausgelegt.

    Lautsprecher in den Bügeln erlauben darüber hinaus Musikgenuss und per Touch-Steuerung am rechten Brillenflügel werden Wiedergabe und Lautstärke kontrolliert. Dank drei integrierten Mikrofonen kann man sogar wie mit einer Freisprecheinrichtung telefonieren, wobei dafür ein gekoppeltes Handy vonnöten ist – noch, denn Smartbrillen könnten uns künftig Informationen einblenden und eines Tages sogar das Smartphone ersetzen. Vieles davon ist zwar noch Zukunftsmusik, die neue Ray-Ban ist aber ein aufregender Schritt in diese Richtung.

    Aufladen über Etui

    Aufgeladen wird die Brille wie ein kabelloser Kopfhörer in einem Etui. Dreimal kann das Gerät so wieder vollständig mit Saft versorgt werden, bevor wiederum das Case ans Netz muss. Je nach Nutzung sollen die "Ray-Ban Stories" bis zu sechs Stunden mit einer Akku-Ladung durchhalten. Im Praxis-Test scheint diese Angabe eher optimistisch, ein kurzer Aufenthalt im Case schafft aber rasch Abhilfe – und wer gerade keine Smart-Funktionen braucht, kann die Brille auch einfach ausschalten und wie jede andere normale Sonnenbrille ohne High-Tech benützen.