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Trio stiehlt 100-Kilo-Goldmünze: So lief Coup ab

Heute Redaktion
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Der spektakuläre Diebstahl der 100 Kilo schweren Goldmünze "Big Maple Leaf" aus dem Berliner Bode-Museum endete nun mit einem Urteil und Haftstrafen für die mutmaßlichen Täter.

Ganz einfach mit einer Leiter waren die Diebe ins Berliner Bode-Museum eingebrochen und hatten eine 100 Kilo schwere Goldmünze gestohlen. Mit einer Axt schlugen die maskierten Täter die Panzerglas-Vitrine ein und transportierten das gewichtige Geldstück mittels Rollbrett zu einem Fenster, um sie über das Vordach auf den nahen Bahndamm zu wuchten. Von dort brachten sie die Beute mit einer Scheibtruhe zum Fluchtfahrzeug und brausten davon.

Das alles spielte sich in der Nacht auf den 27. März 2017 ab. Über Monate hinweg glaubten die Langfinger den Coup des Jahrhunderts abgezogen zu haben, – das massive Geldstück war immerhin 3,8 Millionen Euro wert – doch dann kam ihnen die Polizei auf die Schliche.

Von Anfang an war klar, dass es sich um einen Insider-Job gehandelt haben musste. Die Einbrecher wussten laut "Bild" von dem Defekt des Einstiegsfensters und auch, dass der Nachtwächter auf seinem Rundgang immer die ganze Alarmanlage ausschalten würde. Der erste Verdacht gegen den Wachmann zerschlug sich allerdings schnell. Das brachte die Ermittler auf die Spur von Dennis W. (21), der Anfang des Monats als Museumsaufsicht angeheuert worden war.

"Es ist schön Millionär zu sein"

In dessen Wagen wurden später Einbruchswerkzeug und ein Lageplan des Museums sichergestellt. Doch der junge Mann hatte nicht alleine gehandelt. Über Umwege konnten schließlich zwei weitere Verdächtige, Ahmad R. (21) und Wissam R. (23), ausgeforscht werden.

Bei einer Großrazzia im Juli 2017 wurden insgesamt 33 Wohnungen und Autos durchsucht. Dabei stießen die Beamten auf eindeutige Hinweise und fanden auch Goldpartikel an Kleidungsstücken und in einem Fahrzeug. Zusätzlich belastete eine Ex-Freundin Ahmad R. schwer: Er habe vor ihr geprahlt, wie schön es nicht sei, Millionär zu sein. Diese Aussage widerrief sie später vor Gericht.

Münze wohl für immer verschwunden

Nach mehr als einem Jahr Ermittlungsarbeit startete schließlich der Prozess, jetzt wurde am Landgericht Berlin das Urteil gefällt.

Ahmad R. und Wissam R., die zu einem polizeibekannten Clan gehören sollen, wurden zu einer Jugendstrafe von viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Wachmann Dennis W. fasste drei Jahre und vier Monate aus. Ein vierter Angeklagter wurde vom Gericht freigesprochen.

Während des Prozesses schwiegen sich die Beschuldigten zu den Vorwürfen aus, einzig der ehemalige Museumsangestellte behauptete: "Ich habe damit gar nichts zu tun." Der Verbleib der Münze ist bis heute ungeklärt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die insgesamt 100 Kilo Gold in Teilstücken verkauft wurden.

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