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Diebe brechen Papst-Reliquie aus Statue im Kölner Dom

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia / Kölner Dom

Entsetzen im Kölner Dom: Am Sonntag in der Früh bemerkte man, dass Unbekannte die Reliquie von Papst Johannes Paul II. gestohlen haben. Der Täter brach eine gläserne Kapsel aus dem kunstvoll gestalteten Behälter. Der verstorbene Papst schenkte sein Blut vor seinem Tod Kardinal Joachim Meisner. Seit 2013 war die Reliquie zur Anbetung ausgestellt.

Reliquien sind oft Körperteile, Knochen oder Blut von Heiligen. Der 2005 verstorbene Papst Johannes Paul II. wurde 2014 heilig gesprochen und wird weltweit von vielen Katholiken verehrt. Bei einer Audienz in Rom übergab Johannes Paul dem damaligen Kardinal von Köln, Joachim Meisner ein Tuch mit einem Blutstropfen von ihm.

Reliquiar hing im Dom an der Wand - Täter zerbrach es

Nach dem Tod des Papstes fertigte der Düsseldorfer Künstler Bert Gerresheim ein etwa 40 Zentimeter hohes Reliquiar für den Blutstropfen an. Es zeigt den Papst, gestützt auf seinen Kreuzstab, die Ferula. Er steht vor dem Portal des Kölner Doms. 1980 besuchte der reisefreudige polnische Papst Köln. Auch daran soll die Statue erinnern. Die Skulptur besteht aus Bronze und ist versilbert. Seit Dezember 2013 war das Reliquiar im nördlichen Querhaus des Doms unweit der Schmuckmadonna an der Wand ausgestellt. 

Im Boden der Skulptur war ein Glasbehälter, der das Stoffstück beherbergte. Diesen Behälter brach der Unbekannte aus dem Reliquiar und beschädigte es dadurch. 

"Materieller Wert gering"

"Der materielle Wert ist nur gering, viel größer ist der ideelle Verlust", klagt Kölns Dompropst Gerd Bachner. "Für mich ist der Diebstahl deshalb nicht nur ein pietätloses Vergehen, sondern wie eine Schädigung dieses großen Menschen nach seinem Tod - und aller Menschen, die im Dom diese Gedenkstätte aufsuchen."

Reliquienraub ist seit Jahrhunderten .