Wien
Die Wiener haben gewählt – So heißt der Prater-Wal
Seit Juli wohnt der Prater-Wal im neuen Wien Museum. Nach einem Abstimmungsprozess steht nun sei künftiger Name fest: Poldi soll er heißen.
Fast wäre eines der Wahrzeichen des Wurstelpraters in Wien-Leopoldstadt für immer verloren gegangen. Das berühmte Gasthaus "Zum Walfisch“, das seit dem 18. Jahrhundert bestand, wurde 2013 abgerissen. Die Skulptur schmückte das Lokal von 1951 bis 2013. Eigentlich sollte der über dem Eingang des Lokals thronende Wal – 10 Meter lang, geschaffen aus Holz und Kupferblech, mehr als 60 Jahre alt und mit mehr als 1,7 Tonnen Gewicht – einfach entsorgt werden.
Das historische Gasthaus findet sich bereits auf Prater-Plänen aus dem Jahr 1782, wechselte mehrmals den Besitzer und wurde 1951 neu eröffnet. Maria Benke, eine junge Absolventin der damaligen Akademie für Angewandte Kunst, entwarf die Walskulptur, die mehr als 60 Jahre lang über dem Eingang angebracht war und neben dem Riesenrad zu einem Wahrzeichen des Praters wurde.
Bauunternehmer rettet Walfisch von Künstlerin Maria Benke
Bauunternehmer Güner Ayaz rettete die Ikone und schenkte sie dem Wien Museum. Nach einer umfassenden Restaurierung im Museumsdepot in Himberg, inklusive Bau eines neuen Holzskeletts, war der Wal im Sommer 2022 wieder fit und schwebt seither in luftiger Höhe in seinem neuen Zuhause am Karlsplatz. Ein Video zur Einbringung des Wals ins Museum siehst du hier.
Aber wie sollte der beliebte Walfisch und Urwiener nun heißen? Bis 12. Dezember konnten die Wiener abstimmen. Fünf Namen mit Wortwitz standen zur Wahl: Ottilie, Poldi, Walli, Walerie, Walburga. Nun ist das Ergebnis da: Poldi haben ihn die Wiener liebevoll getauft.
Alles läuft nach Plan
Der Wal wird künftig neben der Galakutsche des Bürgermeisters, dem Modell des Stephansdoms, dem Waldheim-Pferd, dem Südbahnhof-Schriftzug und allen weiteren 2.000 Objekten in der neuen Dauerausstellung zu sehen sein.
Die Böden im Inneren des Wien Museum sind verlegt, die Fassaden sind fertig und alle Fenster des Museums sind eingesetzt. Geheizt und gekühlt wird das Museum mittels Geothermie, für die man 150 Meter tief in die Erde gebohrt hat. Es läuft also alles nach Plan. Die Eröffnung ist für März geplant.