London
Die Uhr tickt: Assange kämpft gegen seine Auslieferung
Die USA fordern die Auslieferung von Julian Assange. Dagegen hat er Berufung eingelegt. Ein Gericht in London entscheidet am Dienstag über den Fall.
Ein Londoner Gericht wird am heutigen Dienstag darüber entscheiden, ob der mit Spionagevorwürfen konfrontierte Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, Berufung gegen eine frühere Entscheidung einlegen darf. Sollte der High Court dies ablehnen, wäre der Rechtsweg ausgeschöpft und der Auslieferungsbeschluss rechtskräftig.
Assange bliebe nur noch der Gang vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Falls ihm die Londoner Richter die Berufung verweigern, würde Assange zeitnah in die USA überstellt, befürchtet sein Anwaltsteam.
Ihm wird Spionage vorgeworfen
Der 52-Jährige ist wegen Spionage in 17 Fällen und dem Vorwurf des Computermissbrauchs angeklagt, weil er vor fast 15 Jahren auf seiner Website eine Reihe von geheimen US-Dokumenten veröffentlicht hat.
Während einer zweitägigen Anhörung im Februar hatten Assanges Anwälte argumentiert, dass der Australier ein Journalist sei, der Fehlverhalten des US-Militärs im Irak und in Afghanistan aufgedeckt habe. Eine Auslieferung an die Vereinigten Staaten würde ihn demnach einer politisch motivierten Strafverfolgung aussetzen und das Risiko einer "eklatanten Rechtsverweigerung" mit sich bringen.
Seit 5 Jahren in Hochsicherheitsgefängnis
Die US-Regierung erklärte, Assanges Handlungen seien weit über die eines Informationen sammelnden Journalisten hinausgegangen. Sein Versuch, geheime Regierungsdokumente zu beschaffen und wahllos zu veröffentlichen, habe Menschenleben gefährdet.
Assange sitzt seit fünf Jahren in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis. Zuvor hielt er sich von 2012 bis 2019 in der ecuadorianischen Botschaft in London auf.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Wikileaks-Gründer Julian Assange droht die Auslieferung an die USA
- Der 52-jährige Australier steht deshalb am Dienstag vor einem Gericht in London
- Er ist wegen Spionage in 17 Fällen und dem Vorwurf des Computermissbrauchs angeklagt