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Die Tagespresse wird kostenpflichtig
Die geringere Reichweite in sozialen Netzwerken zwinge die Satiriker zu diesem Schritt, heißt es. Fünf Artikel pro Monat bleiben gratis.
Österreichs beliebteste Satirewebseite wird zukünftig nicht mehr komplett gratis sein. Grund ist laut einem Bericht des "Falter" eine Umstellung im Facebook-Algorithmus.
Bisher finanzierte sich das virtuelle Satireblatt, das auch schon auf die Bühne und ins Fernsehen gebracht wurde, über Werbung. Das gelang (auch) wegen hoher Zugriffszahlen aus dem sozialen Netzwerk. Und diese bleiben jetzt aus.
Konsequenz: In Zukunft werden nur noch fünf Tagespresse-Artikel pro Monat gratis sein; ein Abo mit unbeschränktem Zugang kostet drei Euro pro Monat. Ein Premium-Abo "für knallharte Fans" gibt es um sechs Euro: "Da bauen wir zusätzlich als Extra die Namen der Abonnenten in Artikeln ein, die dann als Experte, Politologe oder Einsatzleiter im Bericht vorkommen", so Tagespresse-Gründer Fritz Jergitsch.
Zuckerberg schraubt Medien-Reichweite zurück
Medien klagen seit Jahren über sinkende Reichweiten auf Facebook und es sieht nicht so aus, als würde sich daran etwas ändern. Im Jänner kündigte CEO Mark Zuckerberg an, in Zukunft Inhalte von privaten Freunden gegenüber kommerziellen Unternehmen zu bevorzugen und härter gegen Falschmeldungen vorzugehen. Der Schritt traf die Tagespresse, deren satirische Inhalte faktisch "falsch" sind, offenbar besonders hart traf.
"Wir haben in den letzten Monaten um ein Drittel weniger Zugriffe gehabt", so Jergitsch im "Falter". Und begründet damit den Schritt zu einem Bezahlmodell: "Auf Facebook kann man nicht zählen. Wir müssen uns deshalb davon lösen und dürfen uns nicht mehr in wirtschaftliche Abhängigkeit einer privaten Firma begeben. Wir wollen nur noch von unseren Lesern abhängig sein."
(red)