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"Die Situation auf Mallorca ist eine Katastrophe"

Drei mutmaßliche Gruppenvergewaltigungen innerhalb von sechs Wochen: Die Schlagzeilen von Mallorca sind erschreckend. Was ist auf der Ferieninsel los?

Auf Mallorca kam es innerhalb von sechs Wochen zu drei mutmaßlichen Gruppenvergewaltigungen.
Auf Mallorca kam es innerhalb von sechs Wochen zu drei mutmaßlichen Gruppenvergewaltigungen.
IMAGO/Hanno Bode

Schockierende Schlagzeilen aus Mallorca gehen um die Welt: Alleine in den letzten sechs Wochen wurden über ein Dutzend junge Touristen in drei Fällen wegen Gruppenvergewaltigungen an Urlauberinnen festgenommen. Zwei der Taten ereigneten sich im August in Magaluf, eine im Juli am Ballermann. In zwei der Fälle soll die Tat gefilmt worden sein.

Gemäß der deutschen Nachrichtenagentur DPA hatte es eine solche Serie von mutmaßlichen Gruppenvergewaltigungen auf Mallorca, so weit man sich dort erinnern kann, in der jüngeren Vergangenheit nicht gegeben.

User fordern mehr Polizei auf den Straßen

Nach beiden Vorfällen in Magaluf meldete sich die Regionalpräsidentin Margalida Prohens auf Twitter zu Wort. Am Samstag forderte sie, dass mit "aller Härte" gegen diese Art von Aggression gegen die sexuelle Integrität von Frauen vorgegangen wird. "Wir wollen nicht, dass sich solche Ereignisse auf den Balearen wiederholen", schrieb sie noch vergangene Woche.

Die Gründe für die Häufung der Gruppenvergewaltigungen sind unklar. Jedoch beklagen sowohl einheimische Mallorquiner, als auch Hoteliers und regionale Politiker, dass es im Zuge des wachsenden Tourismus generell mehr Kriminalität gäbe. Nach der Gruppenvergewaltigung von vergangener Woche, in welcher ein Schweizer involviert gewesen sein soll, forderten User auf Social Media vor allem mehr Polizei auf den Straßen, so DPA.

Sorge um Tourismus

Dass auf der Insel zu wenige Polizistinnen und Polizisten zur Verfügung stehen, sagt auch Pedro Marín, der Präsident der Hoteliers von Playa de Palma, als Ballermann bekannt. Gegenüber der spanischen Zeitung "Ultima Hora" spricht er von 300 Polizisten, die allein in dieser Gegend fehlen.

Zusätzlich betont er, dass der Massentourismus und vor allem die Art des Tourismus ein Grund für die Probleme Mallorcas sind. "In diesem Sommer gab es Vergewaltigungen, Messerstechereien, Raubüberfälle und Drogen. Es ist eine Katastrophe." Die Einheimischen hätten Angst, draußen rumzulaufen. Die Schlagzeilen zu den Gruppenvergewaltigungen bereiten der Branche Sorgen. "Wenn der Qualitätstourismus das Internet durchsucht und diese Dinge auftauchen, werden wir natürlich aussortiert", so Marín.

Laut dem Hotelier-Präsidenten sind britische Touristen als aggressive Urlauber auf der Insel bekannt. Doch auch die Deutschen seien seit diesem Sommer aggressiver. Der Grund: "Das liegt an den Drogen, die sie auf der Straße konsumieren und kaufen." Eine Maßnahme, die er vorschlägt, ist, dass auf der Straße kein Alkohol mehr getrunken werden darf. In nur ein oder zwei Jahren würde sich die Situation so deutlich verbessern, meint Marín. "Wir müssen Touristen anlocken, die sich entspannen und dabei eine gute Zeit haben können."

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