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Die Leuchttaste weist Weg zur neuen Kompaktklasse

Das Nokia 4.2 gibt es bereits für unter 200 Euro zu kaufen. Für den Einsteigerpreis gibt es attraktive Technik und eine gute Verarbeitung.

Heute Redaktion
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Viel tut sich im Bereich der immer größer und teurere werdenden Smartphone-Flaggschiffe, wenig in der Klasse der preisgünstigen Kompaktgeräte. Das ändert Nokia mit dem 4.2, das für 199 Euro in den Farben Schwarz und Rosa-Sand erhältlich ist. Wie auch die übrigen Android-One-Geräte aus dem Hause HMD Global verfügt das Nokia 4.2 über ein pures Android-Betriebssystem und garantiert schnelle und regelmäßige Updates.

Und wie auch die günstigeren Nokia-Geräte soll das 4.2 einen besonderen Zweck erfüllen: Solide Technik und einen Hauch von premium-Design samt einem überaus günstigen Preis abzuliefern. Das gelingt auch beim Nokia 4.2, wie unser Test zeigt, obwohl das Gerät nicht ein Smartphone für jedermann ist, sich dafür aus der masse hervorzuheben weiß.

Glas und Kunststoff

Zwar verfügt das Nokia 4.2 über einen Kunststoffrahmen, überraschenderweise ist aber die Hinterseite aus Glas – eigentlich ein Merkmal teurerer Smartphones. Das kompakte Gerät verfügt über abgerundete Ecken und Kanten, Fingerabdrücke sind zumindest am schwarzen Gerät deutlich sichtbar. Ein Vorteil ist aber, dass das Gerät sich trotz 5,71 Zoll Bildschirm locker mit einer Hand bedienen lässt.

Ein Alleinstellungsmerkmal ist, dass das Nokia 4.2 neben der Lautstärkewippe auch über einen beleuchteten Power-Button sowie über einen eigenen Knopf für den Google Assistant verfügt. Besonders der Power-Button ist gut durchdacht, denn er dient gleichzeitig als Benachrichtigungs-LED. Wird das Smartphone geladen, leuchtet der Knopf, bei eingehenden Nachrichten pulsiert das Licht.

Abstriche beim Display

Schön ist auch, dass die Kamera nicht so deutlich aus der Rückseite des Geräts hervorsteht, wie es so gut wie bei jedem neuen Smartphone der Fall ist. Die Ausstattung im Smartphone ist zudem ordentlich. Das 5,71 Zoll große Display löst mit HD+ auf (720 x 1.520 Pixel). Abstriche gibt es bei Helligkeit und Farben, der Betrachtungswinkel und die Lesbarkeit bei Sonneneinstrahlung sind aber ungewöhnlich groß.

Der Snapdragon 439 Prozessor macht einen guten Job. Im Alltag wird das Nokia 4.2 schnell und flüssig reagieren, anspruchsvolle Spiele verlangen dem Nokia-Gerät dafür aber einiges ab. Zumindest: Auch unter stärkster Last wird das Smartphone kaum warm. Für die technisch perfekte Abstimmung sorgt Android 9 Pie, das aus der nicht extrem starken Ausstattung das Optimum herauskitzeln kann.

Durchschnittliche Kameras

Keine Bildwunder darf man sich von den Kameras des Nokia 4.2 erwarten. Auf der Rückseite arbeitet eine Dualkamera mit 13 und 2 MP, die gute Bilder bei optimalen Lichtverhältnissen bietet. Je dunkler es wird, umso mehr Verluste muss man hinnehmen und umso bemerkbarer macht sich auch der Qualitätsunterschied etwa zur Kamera des ebenfalls getesteten Nokia 8.1. Immerhin: HDR hat die Cam drauf, und Bokeh-Aufnahmen zeigen sich sauber getroffen. Außerdem können Bokeh-Spezialeffekte wie färbige Porträts auf schwarz-weißem Hintergrund direkt geknipst werden.

Die im Tropfen-Notch verbaute Frontkamera löst mit 8 MP aus. Die Selfies sind okay, der Qualitätsunterschied zu Aufnahmen beim genannten großen Bruder Nokia 8.1 sind aber hier noch einmal viel deutlicher zu sehen. Langsam löst auch die Gesichtserkennung des Nokia 4.2 aus, der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite reagiert dafür schnell und präzise. Was noch auffällt: Der untere Rand des Bildschirms ist ungewöhnlich dick und passt so gar nicht zu den ansonsten eher schmalen Rändern.

Solider Einsteiger

Über einen Tag kommt man mit dem 3.000 mAh starken Akku aus, Laden dauert allerdings mit rund zwei Stunden seine Zeit und funktioniert nur über ein Mikro-USB-Kabel. HMD bietet das Nokia 4.2 je nach Land mit 2 oder 3 GB Arbeitsspeicher an. Knapp ist in jedem Fall der interne Speicher von 16 oder 32 GB, der aber per microSD-Karte erweiterbar ist.

Das Nokia 4.2 ist ein schönes Lebenszeichen in der Kompaktklasse. Auch wenn der Nutzer einige Abstriche vor allem bei der Kamera hinnehmen muss, bekommt er ein Smartphone, das nach "Premium" aussieht und auch einige innovative Funktionen mitbringt. Wäre der interne Speicher etwas größer und die Kamera etwas besser, wäre das Nokia 4.2 in seiner Preisklasse ein Pflichtkauf. (rfi)