Wirtschaft

Die Geheim-Akte – das wird in den Supermärkten knapp

Heimische Supermärkte müssen Produkte kontingentieren, einiges ist auch komplett ausverkauft. "Heute" hat die Geheim-Akte, was besonders knapp ist.

Rene Findenig
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"Aufgrund der aktuellen Lage kommt es hier zu Lieferausfällen" ist reihenweise in den Sußpermärkten zu lesen.
"Aufgrund der aktuellen Lage kommt es hier zu Lieferausfällen" ist reihenweise in den Sußpermärkten zu lesen.
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Die heimischen Supermärkte müssen aufgrund von Inflations-Explosion und Ukraine-Krieg bereits erste Waren beschränken, mittelfristig rechnet der Handelsverband mit Lieferengpässen quer durch das gesamte Sortiment und manche Produkte sind bereits komplett ausgefallen – "Heute" berichtete. Das ist die Geheimakte, wo gerade Einkaufs-Alarmstufe Rot herrscht.

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Verfügbarkeitsengpässe

Verfügbarkeitsengpässe gibt es im heimischen Handel aktuell laut Handelsverband vor allem bei jenen Produkten, die als Sachspenden für Kriegsflüchtende von heimischen Kunden und Unternehmen verstärkt nachgefragt werden, etwa Babynahrung und Windeln, Mehl, Kaffee, Konserven und Dosenware, Reis und Nudeln, Hygieneartikel, Toilettenpapier und Sonnenblumenöl.

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Lieferengpässe

Mittelfristig wird laut Handelsverband mit "lokal begrenzten Lieferengpässen, quer durch das Sortiment", gerechnet. Das betrifft abgesehen von den bereits genannten Artikeln auch Milch und Milchmischgetränke, Öle (Sonnenblumenöl, Rapsöl), Gemüsekonserven, Obstkonserven (Ananas, Pfirsiche), Tomaten, Fleischkonserven, Fertiggerichte, Teigwaren, Couscous, Gebäck sowie Geflügel/Fleisch.

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Kontingentierungen

Einige Handelsketten haben laut Handelsverband mittlerweile Kontingentierungen bei Öl und Toilettenpapier. Hier bekommen die Händler nur die durchschnittliche Menge des Vorjahres und keine erhöhten Mengen, Kunden können mancherorts bereits nicht mehr beliebig große Mengen kaufen. Bei Konserven kann momentan bis zu ein Viertel der Kundennachfrage nicht bedient werden.

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Komplettausfälle

Bei Fertigprodukten von Unternehmen wie Nestle oder Unilever fallen einzelne Artikel auch komplett aus, so der Handelsverband. Glück sei, dass es bei vielen Produkten noch Alternativen gebe. Dennoch mahnt der Verband dazu, von Hamsterkäufen abzusehen, denn übermäßige Bevorratungskäufe würden die Lebensmittellieferketten stark unter Druck setzen.

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Preisexplosionen

Gleichzeitig mit den Lieferengpässen erwartet der Handelsverband auch eine "zweite Teuerungswelle" im Lebensmittelhandel. "Die Lebensmittelpreise werden nach Einschätzung des Handelsverbandes in den kommenden Wochen deutlich zulegen", heißt es. In der ersten Welle schossen die Preise für Butter (+22 Prozent), Öl (+12,9 Prozent) und Limonaden (+10 Prozent) nach oben. In der zweiten Welle wird es nun aller Voraussicht nach insbesondere Fleisch, Eier, Bier, Getreideprodukte und bei Hygieneprodukte treffen – jeweils zu zweistelligen Prozentsteigerungen. "In Österreich und Deutschland haben bereits erste Handelsketten damit begonnen, die Preise anzuheben. Wir werden das zeitnah überall in den Supermärkten an den Preisschildern sehen können", so der Handelsverband. Es werde "zumindest auf absehbare Zeit keine anhaltende Abwärtsbewegung mehr bei den Preisen geben".

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