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Die furchtbare Geschichte hinter diesem Baum

Dieser Baum in Kambodscha hat eine traurige Geschichte: Hier wurden unzählige Kinder und Babys umgebracht, und das ist gar nicht so lange her.

Heute Redaktion
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Der "Chankiri Tree", in Kambodscha auch als "The Killing Tree" bekannt, hat eine furchtbare Geschichte. Landesweit stehen mehrere solcher Bäume – an ihnen wurden von den Roten Khmer unter Führung von Pol Pot in Kambodscha Babys und kleine Kinder totgeschlagen. Es handelte sich um Kinder von Eltern, die "Verbrechen" gegen die Khmer beschuldigt wurden.

Ganze Felder dienten dem Töten

Die Kinder wurden dabei getötet, damit sie "nicht aufwachsen und den Tod ihrer Eltern rächen können", schreibt James A. Tyner in seinem Buch "War, Violence, and Population: Making the Body Count", das sich um die Bevölkerungsgruppen dreht, die mit Gewalt bedroht werden. Im Falle Kambodschas hatten die Roten Khmer ganze Felder eingerichtet, die nur einem Zweck dienten: dem Töten.

Soldaten der Gruppierung mussten dabei unter ihren Befehlshabern oftmals laut lachen, während sie Babys und Kinder am Baum totschlugen. Nicht zu lachen habe für einige Anführer bedeutet, dass die Soldaten mit den Opfern sympathisieren würden. Der Massenmord der Roten Khmer richtete sich gegen Minderheiten, vor allem Vietnamesen und Ausländer.

"Killing Field" und "Killing Tree"

Pol Pot und die Roten Khmer machten Minderheiten für die Notlage Kambodschas verantwortlich. Im Zuge von "Massensäuberungen" wurde Minderheiten, Ausländer, und alle die angeblich mit ihnen kollaborierten, umgebracht. Wer nicht starb, musste Zwangsarbeit leisten. Von 1975 bis 1979 wurden geschätzte 1,7 bis 2,2 Millionen Menschen in Lagern getötet oder starben bei der Zwangsarbeit.

Eine der berüchtigsten Stätten war das "Sicherheitsgefängnis 21" in Phnom Penh. Hier überlebten nur sieben von insgesamt bis zu 30.000 Gefangenen. Wer nicht an der Folter in der Haft starb, wurden auf das "Killing Field" außerhalb der Stadt gezerrt und dort hingerichtet, Babys am "Killing Tree" zerschmettert. Noch heute werden Massengräber gefunden, Schätzungen der wahren Opferzahlen reichen bis zu drei Millionen. (rfi)