Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für die USA aktualisiert. Deutsche Staatsbürger müssen bei der Ein- oder Ausreise verstärkt mit Kontrollen und möglichen Sanktionen rechnen, wird gewarnt.
"Vorstrafen in den USA, falsche Angaben zum Aufenthaltszweck oder eine auch nur geringfügige Überschreitung der Aufenthaltsdauer können zu Festnahme, Abschiebehaft und Abschiebung führen", heißt es in den überarbeiteten Hinweisen auf der Webseite des Ministeriums.
Hintergrund der Anpassung sind mehrere Fälle deutscher Reisender, die seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump in den USA festgesetzt und ausgeschafft wurden. "Die Vorfälle der vergangenen Woche nehmen wir sehr ernst", so ein Sprecher des Ministeriums. Am Dienstag sei die Entscheidung getroffen worden, die Reise- und Sicherheitshinweise für die USA entsprechend zu überarbeiten.
Die Änderungen betreffen insbesondere die Einreisekontrollen. Das Ministerium betont, dass eine gültige Esta-Genehmigung oder ein Visum nicht automatisch zur Einreise berechtigt. "Die finale Entscheidung liegt bei den amerikanischen Grenzbehörden", so der Sprecher.
Zuletzt hatten mehrere Deutsche von teils drastischen Maßnahmen an US-Grenzen berichtet. Der 25-jährige Lucas Sielaff schilderte dem Nachrichtenmagazin, dass er an der US-mexikanischen Grenze festgenommen wurde. Zwei Tage lang musste er in einer Zelle ausharren, bevor er mit einer Kette um den Bauch, Handschellen und Fußfesseln in ein Abschiebegefängnis gebracht wurde.
Auch in Boston wurde ein Deutscher festgenommen und mehr als eine Woche in einer Haftanstalt festgehalten. Die deutsche Tattoo-Künstlerin Jessica Brösche (29) saß sechs Wochen in Abschiebungshaft. Die US-Behörden vermuteten, sie wolle mit einem Touristenvisum illegal arbeiten.