Protestcamp aufgelöst

Deutsche Polizei stuft Thunberg als "gewaltbereit" ein

Die Klimaaktivistin machte jüngst durch immer radikalere Israelkritik von sich reden. Nun wurde ein Palästina-Protestcamp aufgelöst.

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Deutsche Polizei stuft Thunberg als "gewaltbereit" ein
Die Dortmunder Polizei stufte sie daraufhin als «gewaltbereit» ein und löste ein Protestcamp auf, das Thunberg besuchen wollte.
Christoph Soeder/dpa

Greta Thunberg (21) war einmal so etwas wie die Hoffnungsträgerin der Klimabewegung: Mit ihrem "Schulstreik fürs Klima" löste sie eine weltweite Protestbewegung aus, die für konsequenteren Umweltschutz auf die Straße ging. Heute gilt die Schwedin als scharfe Israelkritikerin, auch Antisemitismus wird ihr vorgeworfen. Und nun stuft die Dortmunder Polizei sie als "gewaltbereit" ein.

Die Polizei ließ das Palästina-Protestcamp in der Emil-Figge-Straße in Dortmund räumen. In einer Pressemitteilung der Polizei von Dienstag heißt es: "Die Polizei Dortmund führte eine Gefahrenprognose für die Versammlung durch. Der angekündigte Besuch von Frau Thunberg ließ den Schluss zu, dass sich mehr Personen als in der Versammlungsanmeldung angegeben am Veranstaltungsort aufhalten würden."

Pressemitteilung wird abgeschwächt

Weiter hieß es: "Die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit der Person Thunberg führten zu der Bewertung, dass es sich um eine gewaltbereite Teilnehmerin handelt." Dieser Wortlaut wurde aber später noch einmal abgeschwächt in: "Die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit der Person Thunberg wurden bei der Bewertung berücksichtigt."

Gemeint damit ist vermutlich die Pro-Palästina-Demonstration in Berlin, an der Thunberg am Jahrestag des Angriffs der Hamas, dem 7. Oktober, teilnahm. Dort wurden Einsatzkräfte mit Flaschen angegriffen, Journalisten attackiert und israelfeindliche Parolen gerufen. Dies führte sogar dazu, dass ein CDU-Politiker ein Einreiseverbot für die Klimaaktivistin forderte: "Wer hier einreist, um gegen Israel zu hetzen und unsere Polizei zu verunglimpfen, hat in Deutschland nichts zu suchen", sagte Alexander Throm, der innenpolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion.

Thunberg wirft deutscher Polizei Gewalt vor

Zuvor hatte Thunberg in einem Instagram-Post Deutschland und auch die deutsche Polizei kritisiert, "die gewaltsam gegen friedliche Demonstranten vorgeht, die 'nein' zum Genozid sagen." "Das übersteigt meine Vorstellungskraft", sagte Thunberg.

Zurück zum Protestcamp in Dortmund: Nach der Ankündigung der Polizei erschien Thunberg dort doch nicht mehr. Die sieben Teilnehmer vor Ort räumten den Platz und bauten ihre Zelte ab. Das Camp hatte bereits mehrere Monate bestanden und sollte eigentlich noch bis Ende Oktober bleiben.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Dortmunder Polizei hat ein Palästina-Protestcamp aufgelöst und Greta Thunberg als "gewaltbereit" eingestuft, was später abgeschwächt wurde
    • Thunberg, die durch radikale Israelkritik auffällt, kritisierte daraufhin die deutsche Polizei für ihr gewaltsames Vorgehen gegen friedliche Demonstranten
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