Gesundheit

Deshalb sollst du nach Covid-Impfung Paracetamol nehmen

Müdigkeit, Schmerzen, Fieber - so die Impfreaktionen auf die Covid-Vakzine. Empfohlen wird dagegen Paracetamol. Virologin Redlberger-Fritz sagt warum.

Christine Scharfetter
Teilen
Gegen die Impfreaktion auf die Corona-Impfungen wird von Ärzten die Einnahme von Paracetamol empfohlen.
Gegen die Impfreaktion auf die Corona-Impfungen wird von Ärzten die Einnahme von Paracetamol empfohlen.
Getty Images/iStockphoto

Seit Dezember wird in Österreich gegen das Coronavirus geimpft.  Immer wieder ist jedoch von sogenannten Impfreaktionen die Rede. Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber - so die häufigsten Antworten des Körpers auf die Impfungen von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca. Sollten diese Reaktionen heftiger ausfallen, wird von offizieller Stelle Paracetamol dagegen empfohlen. So ist auch auf der Seite der Ärztekammer Wien zu lesen: "Eine unterstützende symptomatische Behandlung (Antipyretika, Antiphlogistika, z.B. mit Paracetamol) und/oder gegebenenfalls lokal mit kühlenden Umschlägen kann angedacht werden."

Doch ist dies normal und sollten die Impfreaktionen tatsächlich so stark ausfallen? "Heute" hat bei der Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien nachgefragt.

Eine ganz normale Immunantwort

Derartige Impfreaktionen seien in aller Regel harmlos, so Redlberger-Fritz. Im Gegenteil, sie würden zeigen, dass das Immunsystem aktiviert wird. "Zeigt der Körper eine starke Reaktion, dann wurde das Immunsystem aktiviert und schüttet Botenstoffe aus. Sprich, das Immunsystem hat das Fremdantigen erkannt und beginnt mit der Abwehr. Das kann sich in Form von Müdigkeit, Schlappheit oder in grippeähnlichen Symptomen widerspiegeln", erklärt die Virologin.

Ähnliche Impfreaktionen kenne man bereits von sogenannten Kinderimpfungen oder auch nach einem Meningokokken-B-Vakzin bei Erwachsenen.

Virologin Monika Redlberger-Fritz
Virologin Monika Redlberger-Fritz
picturedesk.com

Paracetamol danach - nicht davor!

Sollte eine stärkere Reaktion des Immunsystems auf die Corona-Impfung der Fall sein, so bestätigt auch Redlberger-Fritz, dass die Einnahme von Paracetamol zu empfehlen sei. "Sechs Stunden nach der Impfung ein Paracetamol und dann alle sechs Stunden für die nächsten 24 bis 48 Stunden - falls es notwendig ist." 

Prophylaktisch bereits vor der Impfung einen schmerzlindernden und fiebersenkenden Arzneistoff zu nehmen, halte sie für nicht empfehlenswert. 

Je jünger, desto heftiger

Auch sei es ganz klar, dass jüngere Menschen häufiger Impfreaktionen zeigen als ältere Personen: "Je besser das Immunsystem ist, desto mehr Botenstoffe werden ausgeschüttet und entsprechend heftiger ist die Reaktion, im Vergleich zu bereits älteren Immunsystemen."

Übrigens habe man, so Redlberger-Fritz, bereits beobachtet, dass die Impfreaktionen beim AstraZeneca-Vakzin nach der ersten Impfung stärker ausfallen. Bei den Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer hingegen erst bei der zweiten Verabreichung.