Bedingte Sektorsperren

Derby-Skandal! Geldstrafen für Rapid und Austria

Der Bundesliga-Strafsenat spricht die Sanktionen gegen Rapid und Austria nach der Wiener Derby-Schande aus. Das kommt auf die Klubs jetzt zu.

Sport Heute
Derby-Skandal! Geldstrafen für Rapid und Austria
Die Polizei musste prügelnde Hooligans auf dem Rasen des Rapid-Stadions trennen.
Thomas Pichler / SEPA.Media / picturedesk.com

Das 343. Wiener Derby wurde von den schweren Gewalt-Ausschreitungen nach dem Schlusspfiff überschattet. Fan-Chaoten beider Lager bekriegten sich auf dem Rasen des Allianz Stadions mit Fäusten, verwendeten Bengalos, Böller und Fahnenstangen als Waffen.

Die beiden Klubs reagierten mit einer freiwilligen Sofortmaßnahme, verhängten sich selbst gesamt vier kommende Derbys ohne jeweilige Auswärtsfans. Vor den Strafen der Liga konnte sie das nicht bewahren. Der Strafsenat legte sich am Dienstag nach etwas mehr als einer Woche fest.

Rapid: Heimfansektorsperre für drei Spiele (bedingt auf 24 Monate nachgesehen) sowie 150.000 Euro Geldstrafe wegen Verletzung der Sicherheit, missbräuchlicher Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen und diskriminierender Sprechchöre.

Austria: Heimfansektorsperre für drei Spiele (bedingt auf 24 Monate nachgesehen) sowie 150.000 Euro Geldstrafe wegen Verletzung der Sicherheit und missbräuchlicher Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen.

Vom Strafsenat heißt es weiter: Im Falle eines Widerrufs der bedingten Nachsicht wird beim betroffenen Klub der jeweilige Heimsektor für drei Heimspiele gesperrt – dabei werden Spiele gegen folgende Gegner herangezogen: SK Rapid, FK Austria Wien, FC Red Bull Salzburg, SK Puntigamer Sturm Graz oder LASK. Sollten in den nächsten zwei Jahren ähnliche Vorfälle wie beim Derby passieren, werden die Sektorsperren aktiv.

Im Falle einer Heimfansektorsperre werden aus Sicherheitsgründen auch gegenüberliegende Sektoren gesperrt. Der Gästesektor darf in diesem Fall nicht für Heimfans benutzt werden und der Heimverein muss dafür Sorge tragen, dass die Bildung eines alternativen Fansektors auch in den übrigen Teilen des Stadions unterbunden wird.

Höchststrafe und Nachsicht

Der Senat 1 begründet das Urteil: "Die Vorfälle beim Wiener Derby haben eine gesundheitliche Gefährdung für viele Zuschauerinnen und Zuschauer dargestellt und die dabei entstandenen Bilder das Image beider Klubs, der Bundesliga und des österreichischen Fußballs insgesamt massiv beschädigt. Das Wiener Derby sollte ein Aushängeschild für den heimischen Fußball und ein positives Erlebnis, insbesondere für junge Fans sein. Dies war leider zum wiederholten Male nicht der Fall. Aufgrund der Schwere der Vorfälle war in Sachen Geldbuße die Höchststrafe zu verhängen."

Sektorsperren greifen laut Senat 1 nur nach weiteren Vorfällen: "Die Bemühungen beider Klubs mit dem freiwilligen Verzicht auf Gästefans bei den kommenden vier Derbys sowie dem Ansatz, gemeinsam neue Rahmenbedingungen und einen neuen Umgang zu erarbeiten, wurden jedoch als mildernde Umstände berücksichtigt. Diese Vorgehensweise begrüßt der Senat 1 im konkreten Fall und daher erschien diese Sanktion in Verbindung mit der Erarbeitung sicherer Rahmenbedingungen bei den zukünftigen Wiener Derbys durch die beiden betroffenen Vereine als zweckmäßig. Sollte es jedoch abermals zu Zwischenfällen kommen, wird zusätzlich eine Sperre des Heimsektors für drei Spiele in Verbindung mit weiteren Sicherheitsmaßnahmen schlagend."

Rapid verzichtet auf Protest

Rapid akzeptiert das Urteil, reagiert mit einer kurzen Stellungnahme: "Der Klub nimmt dies selbstverständlich zur Kenntnis. Da es rund um dieses Derby unstrittig zu Verfehlungen kam, die auch der SK Rapid auf das Schärfste verurteilt, wird kein Protest angemeldet."

red
Akt.
An der Unterhaltung teilnehmen