Szene
"Der Wald" in der Josefstadt
Am Donnerstag feiert die Komödie "Der Wald" von Alexander Ostrowski Premiere im Theater in der Josefstadt. Dabei wird mit besonderen Debüts getrumpft.
Denn nicht nur Grande Dame Andrea Jonasson als Gutsbesitzerin Raissa, sondern auch, das Ex-Volksopern-Direktor Robert Meyer an der Seite von Josefstadtdirektor Herbert Föttinger geben ihr Hausdebüt. "Die Lernbereitschaft und die Entdeckungslust ist auch bei diesen Größen noch voll da", schwärmt Claudius von Stolzmann im Gespräch mit "Heute", der den jungen Lover von Raissa spielt.
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Dass der Fokus des Publikums wahrscheinlich auf den drei Größen Jonasson, Föttinger und Mayer liegen wird, stört ihn nicht: "Es stört mich nicht als Kollegen. Um es anders gehend zu formulieren, ist es spannend, mit solchen Leuten zusammenzuarbeiten, weil sie viel zu erzählen, zu berichten und zu inspirieren haben."
„"Gewisse Dinge dauern vielleicht etwas länger mit der Überzeugung"“
Doch ist zwischen der Grande Dame Jonasson und ehemaligen Volksopern-Direktoren denn auch eine gewissen Festgefahrenheit spürbar? "Gewisse Dinge dauern vielleicht etwas länger mit der Überzeugung", meint von Stolzmann, "Ich glaube, da wäre ich genauso, wenn mir irgendwer eine Körperlichkeit vormachen würde, dann würde ich denken, nein so würde das ja viel besser sein. Dann bräuchte ich auch eine Weile, um mich überzeugen zu lassen."
Das Stück "Der Wald" ist ein russisches, aufgrund der geopolitischen Lage könnte das sehr wohl eine Problematik darstellen. Dessen Programmierung wurde jedoch bereits vor über einem Jahr fixiert, das Stück hat auch schon 150 Jahre auf dem Buckel, aber den Angriffskrieg von Russland in der Ukraine ist allgegenwärtig. Wie geht man damit um?
„"Das findet völlig außerhalb des Rahmens, dass das ein russisches Stück ist, statt"“
"Es geht nicht darum, dass man dieses Stück gewählt hat, um die Russen in ihrer Literatur zu heiligen, bevor der Krieg ausgebrochen ist. Und es geht auch jetzt nicht darum, die Russen zu kritisieren oder den russischen Präsidenten zu kritisieren in seiner Entscheidung, die Ukraine anzugreifen", meint der Schauspieler, "Es geht um die Setzung, dass Robert und Herbert diese Konstellation spielen können. Die zwei konträren Schauspieler – der eine Dramatiker, der andere Komödiant. Das ist der Schmäh an der Inszenierung und das ist der Grund, warum das Stück ausgewählt wurde und das findet völlig außerhalb des Rahmens, dass das ein russisches Stück ist, statt."
Für die Premiere (19.30 Uhr) gibt es noch Restkarten.