Multimedia
Der neue Google Chromecast im Test – ein TV-Hit
Ende 2020 hat Google den neuen Chromecast mit Google TV vorgestellt. Nun schafft es der Streaming-Dongle nach Österreich und in den "Heute"-Test.
Lange mussten Interessierte hierzulande warten, bis der neue Google Chromecast auch in Österreich erhältlich ist. Im "Heute"-Test zeigt sich, dass der Streaming-Dongle komplett überarbeitet wurde. Das Highlight ist allerdings das neue Google TV, das der Chromecast mit an Bord hat. Außerdem gibt es nun auch eine neue Fernbedienung zur praktischeren Steuerung. Zu haben ist der neue Google Chromecast um rund 70 Euro. Während sich die Hardware nun etwas schicker und praktischer anzuschließen zeigt, wurde das Innenleben anständig aufgepeppt und bringt Würze in den TV-Konsum.
Google schlägt beim neuen Chromecast damit den Weg ein, den etwa Branchen-Primus Amazon mit dem Fire TV Stick seit Jahren verfolgt. Die Steuerung erfolgt nun nicht mehr alleinig vom Smartphone oder Tablet aus, sondern optional auch über die neue Fernbedienung und statt einer simplen Auswahl des Streaming-Inhalts über diverse Plattformen gibt es nun eine eigene TV-Bibliotheks-Übersicht, über die sich Inhalte wie Filme und Serien direkt auswählen und abspielen lassen. Man merkt schnell: Es ist ein ganz neues Benutzer-Erlebnis für alle, die bereits bisher einen Google Chromecast genutzt haben.
Praktische Fernbedienung und keine Probleme mehr
Die Fernbedienung ist relativ kompakt, etwa in der Größe des Amazon-Pendants, dafür etwas gerundeter und "bauchiger". Die Bedienung ist sehr simpel, denn viele Tasten gibt es zum Glück nicht. Auf der gut in der Hand liegenden Fernbedienung sind an der rechten Seite zwei kleine Knöpfe für die Lautstärke zu finden. Vorne ist ganz oben ein drückbarer Auswahlring und in der Mitte eine runde Bestätigungstaste verbaut. Darunter sind acht Tasten angeordnet: Zurück, Google Assistant, Home, Stumm, YouTube, Netflix, Power und Wiedergabequelle. Mehr braucht es nicht, die Fernbedienung ist praktisch.
Dass es eine Google-Assistant-Taste gibt, zeigt auch gleich, dass die Fernbedienung über ein Mikrofon verfügt, über das Inhalte per Sprache ausgewählt werden können, was im Test ebenso einwandfrei klappte. Wie auch die Menüoberfläche von Google TV zeigt die Sprachsuche Inhalte aus allen möglichen Quellen wie YouTube, Amazon Prime oder Netflix an, richtig smart. Selbst Mediatheken können eingebunden werden, deren Inhalte dann ohne Probleme abspielbar sind, das war beim Erscheinen des Chromecast im Jahr 2020 noch in anderen Ländern ein kleines Problem, das nun behoben zu sein scheint.
Google TV bringt schön aufgeräumte TV-Oberfläche
Will man auf die Sprachsteuerung verzichten, kann man übrigens den Chromecast auch mit der vorhandenen TV-Fernbedienung nutzen, nämlich über Consumer Electronics Control (CEC) per HDMI. Im Betrieb liefert der Chromecast mit Google TV eine im Vergleich zu Android TV überarbeitete Oberfläche, bei der den einzelnen Inhalten mehr Platz eingeräumt wurde. An oberster Stelle werden je nach TV- und Streaming-Konsum teils riesig Serien- und Filminhalte mit schicken Teaser-Bildern und teils auch kurzen Teaser-Videos sowie Zusatzinformationen zu Schauspielern und Inhalten sichtbar.
Die Inhalte lassen sich schön übersichtlich nach Quellen und Eigenheiten wie Genre oder Schauspielern und Schauspielerinnen ordnen. Das ergibt ein viel nahtloseres TV-Erlebnis, denn nun muss man nicht mehr jeden Streaming-Dienst einzeln durchsuchen, sondern bekommt die eigenen TV-Vorlieben quer über alle Anbieter auf der Oberfläche eingeblendet. Bei jedem angewählten Inhalt erscheint zudem, über welche Quelle er aktuell verfügbar wäre. Erst unter den TV-Empfehlungen erscheinen dann die bisher bekannten App-Kacheln für die einzelnen Quellen wie YouTube und Netflix.
Streaming-Dongle und Smart-Home-Steuerung in einem
Der Nutzer darf zudem anpassen, welche Quellen für Vorschläge zur Anwendung kommen. Beispiel: Ein Haushalt nutzt nur Prime Video und sonst nichts. Dann hakt man einfach Dienste wie Disney+ und Netflix in der Auswahl weg und bekommt die Prime-Inhalte ebenso vorgeschlagen wie sämtliche Gratis-Inhalte aus Mediatheken und aus YouTube. So toll sich das neue Google TV anfühlt, so stark zeigt sich aber auch der Chromecast selbst. Das Ding ist nicht nur Streaming-Dongle, sondern steuert beispielsweise auch das Smart Home samt Thermostaten oder Überwachungskameras für die Nutzer.
Technisch schafft der Chromecast die Wiedergabe von 4K-Auflösung samt HDR (HDR10 und HDR10+) mit 60 Frames pro Sekunde. Dolby Vision ist als Videoformat ebenso an Bord wie Dolby Digital, Dolby Digital Plus und Dolby Atmos als Audioformate. Handelt es sich um einen halbwegs modernen Fernseher und vielleicht auch noch um eine gehobenere Soundbar, ist ein tolles Bild ebenso garantiert wie ein kinoreifer Sound. Inhalt-Wechsel gehen außerdem per Fernbedienung flott über den Chromecast, Warte- und Ladezeiten sind so gut wie nicht vorhanden. Hier gibt es nur Lob und keine Kritik.
Der neue Google Chromecast ist ein echter TV-Hit
Hierzulande wird der neue Chromecast in weißer Farbe angeboten, ein Blick ins Netz zeigt, dass er in anderen Ländern auch in Hellblau und Blassrosa erschienen ist. Google hat beim neuen Streaming-Dongle außerordentlich gute Arbeit geleistet. Das Gerät sieht schicker als zuvor aus, lässt sich leichter an verschiedene TV-Modelle per HDMI- und Stromanschluss koppeln und sich nun mit einer sehr aufgeräumten und praktischen Fernbedienung steuern. Auch technisch gibt es alle modernen TV-Standards und der Chromecast liefert sowohl ein starkes Bild als auch starken Sound.
Das zweite Highlight im Test war neben dem Chromecast selbst aber auch das neue Google TV. Dieses sollte übrigens bereits auf zahlreichen neueren Android-TV-Geräten per Update Einzug gehalten haben und ist auf vielen weiteren Modellen ebenfalls in Planung. Die Oberfläche von Google TV wirkt aufgeräumt und gibt den Serien- und Film-Inhalten gegenüber den Anbietern den Vorzug. Die geordneten Inhalte ziehen mit ihren großen Teasern die Blicke auf sich und trotz laut Google bis zu 400.000 Inhalten finden sich Nutzer auf der Oberfläche sofort zurecht. So macht Fernsehen Spaß!