Ukraine

"Der Friedhof wächst" – Wagner-Chef räumt Verluste ein

Seit Monaten gilt Bachmut als Hotspot des Leids im Ukraine-Krieg. Ein neues Video zeigt den Chef der Söldnertruppe Wagner vor einem Massengrab. 

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Jewgeni Prigoschin räumt herbe Verluste seiner Söldnertruppe in Bachmut ein.
Jewgeni Prigoschin räumt herbe Verluste seiner Söldnertruppe in Bachmut ein.

Die russischer Söldnergruppe Wagner erleidet nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin weiterhin Verluste bei den Kämpfen in der Ukraine. In einem am Donnerstag von seinem Pressedienst ausgesandten Video ist Prigoschin auf einem Friedhof zu sehen, auf dem Wagner-Kämpfer begraben sind. "Ja, (der Friedhof) wächst. Diejenigen, die kämpfen, sterben manchmal", sagt er.

"Die Kämpfer von Wagner werden hier weiterhin begraben und es gibt damit bis heute kein Problem", fügt Prigoschin in dem Video hinzu. "Wir werden (...) aus diesem Friedhof ein Denkmal für die zukünftigen Generationen machen." Die Wagner-Kräfte führen Offensiven in der Ostukraine an, etwa um die Stadt Bachmut, wo sich die längsten und blutigsten Kämpfe der russischen Militärkampagne abspielen. Beide Seiten erleiden dort starke Verluste.

Selenski deutet Rückzug an

Bereits vor einigen Monaten hatte der Wagner-Chef verkündet, Bachmut im Osten des Landes zur Gänze eingenommen zu haben. Doch bis heute halten sich die ukrainischen Streitkräfte in der Kleinstadt – mit Ach und Krach. Die Lage vor Ort wird angesichts verstärkter russischer Angriffe immer prekärer. Bisher wollte Wolodimir Selenski die aus seiner Sicht wichtige Stadt jedoch nicht ohne Weiteres aufgeben. 

Nun deutete der ukrainische Präsident erstmals vage einen möglichen Rückzug an. Unterdessen kam es an der Spitze der Heeresgruppe Ost zu einem Machtwechsel: Wladimir Putin setzte Generaloberst Rustam Muradow wegen des ausbleibenden Durchbruchs im Donbas ab.

"Russland so viel Verluste wie möglich zufügen"

Selenski betonte: "Für mich ist das Wichtigste, dass wir unsere Soldaten nicht verlieren, und natürlich werden die Generäle vor Ort die richtigen Entscheidungen treffen, wenn sich die Lage weiter zuspitzt und die Gefahr besteht, dass wir unsere Leute verlieren, weil sie eingekesselt werden." Am Donnerstag gab es erneut Meldungen, dass die russischen Streitkräfte ihre Bemühungen intensivieren würden. 

Wie das ukrainische Militär mitteilte, sei Bachmut, gemeinsam mit den südwestlich gelegenen Ortschaften Awdijiwka und Marjinka derzeit "das Epizentrum der Feindseligkeiten". Vorerst scheint an der Marschroute allerdings nicht gerüttelt zu werden: "Bachmut hat die wichtige Aufgabe, Russland so viele Verluste wie möglich zuzufügen und vor allem einen Gegenangriff vorzubereiten", erklärte der Militäranalyst Pavel Naroschny im ukrainischen NV Radio.

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    Wagner-Chef <a data-li-document-ref="100255572" href="https://www.heute.at/g/-100255572">Jewgeni Prigoschin</a> in einem Video, das ihn mit russischer Fahne auf dem Rathaus von Bachmut zeigen soll. Es wurde am 3. April 2023 veröffentlicht.
    Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in einem Video, das ihn mit russischer Fahne auf dem Rathaus von Bachmut zeigen soll. Es wurde am 3. April 2023 veröffentlicht.
    Concord Press Service/Handout via REUTERS
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