Apple Vision Pro

"Der blanke Horror" lauert bei der neuen Apple-Brille

Zurzeit herrscht ein Hype um die neue Apple-Brille. Ein Sicherheitsforscher erklärt, welche Gefahren sie mit sich bringt.

Digital  Heute
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    Mit der Apple Vision Pro lässt sich jede Umgebung komplett umgestalten.
    Mit der Apple Vision Pro lässt sich jede Umgebung komplett umgestalten.
    Apple

    Seit Freitag ist die Apple Vision Pro auf dem US-Markt – und schon wird sie zum ernst zu nehmenden Sicherheitsrisiko. US-Verkehrsminister Pete Buttigieg sah sich etwa genötigt, eine eindringliche Warnung auszusprechen, nachdem diverse Videos von Menschen kursiert waren, die die Brille beim Autofahren trugen.

    Markus Hackenfort ist Sicherheitsforscher an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften und hat 2017 zum Thema "Risiken von digitalen Brillen im Straßenverkehr" eine Studie durchgeführt. Für ihn sind die Brillen "der blanke Horror", wie er im Interview mit "20 Minuten" erklärt.

    Wie sind die Risiken im Straßenverkehr mit der neuen Apple-Brille?

    Hoch. Man schaut ja nicht durch die Brille hindurch, sondern man sieht die Realität mithilfe einer Kamera. Die Umwelt nimmt man nur durch diese wahr. Man muss sich gezwungenermaßen darauf verlassen, was einem auf der Brille angezeigt wird.

    Welche Gefahren drohen denn konkret?

    Was, wenn beim Auto- oder Radfahren plötzlich das System einfriert oder die Kamera mit der gefahrenen Geschwindigkeit nicht nachkommt? Wird das Kamerabild zeitverzögert angezeigt, merkt man zudem gar nicht, dass die reale Umgebung mit dem Kamerabild nicht mehr übereinstimmt und man eigentlich die Brille ausziehen sollte. Auch könnte es passieren, dass durch Sonnenblendung gewisse Dinge zeitweise unsichtbar werden.

    Würden Sie die Brille in der Öffentlichkeit nutzen?

    Nein, auf keinen Fall. Bereits als Fußgänger im Straßenverkehr ist diese Brille der blanke Horror. Der periphere Sichtbereich, also alles, was Menschen sonst aus dem seitlichen Blickwinkel wahrnehmen, könnte bei dieser neuartigen Digitalbrille enorm beschränkt sein.

    Sind die Sachen, die die Brille zur Realität hinzufügt, auch gefährlich?

    Ja, das ist sogar das weit größere Problem: Das Bild der Realität wird überlagert durch bestimmte Informationen – ein Video etwa oder die neuesten Chat-Nachrichten. Das führt dazu, dass manches schlicht verdeckt wird und dass wir abgelenkt werden, manchmal auch sehr überraschend. Dadurch entwickelt der Träger einen Tunnelblick, man nimmt also nur noch Dinge in der Bildmitte wahr, man übersieht unwissend wichtige Dinge in der Realität.

    Stellt man als Brillenträger in der Öffentlichkeit auch eine Gefahr für die Umwelt dar?

    Ja, auf jeden Fall. Der eingeschränkte Blickwinkel und die Ablenkung können dazu führen, dass man als Fahrzeugführer Personen, die von links und rechts kommen, übersieht und für diese zur Gefahr wird. Umgekehrt kann man auch indirekt als Fußgänger zur Gefahr für andere werden. Nimmt man als Träger bei der Straßenüberquerung Autos und Straßenbahnen nicht wahr und kollidiert mit ihnen, kann dies schwere psychische Folgen auch für den Auto- oder Öffifahrer bedeuten.

    Beim Autofahren droht eine Strafe

    Laut Polizei gilt in Österreich: Alle Gegenstände, die die Sicht einschränken oder ablenken, sind im Straßenverkehr nicht erlaubt. Bei der Apple Vision Pro kann das angenommen werden – eine Strafe droht.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die neue Apple Vision Pro-Brille wird von einem Sicherheitsforscher als ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko bezeichnet, insbesondere im Straßenverkehr, da sie die Realität durch eine Kamera vermittelt und die Wahrnehmung der Umwelt einschränken kann
    • Die Brille könnte zu Ablenkung, Tunnelblick und eingeschränktem peripheren Blickfeld führen, was sowohl für den Träger als auch für andere Verkehrsteilnehmer gefährlich ist und sogar zu rechtlichen Konsequenzen führen kann
    red
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