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"Deppert angeredet" – ORF-Star Armin Wolf packt aus
Seine Gesprächsführung sorgt oft für geteilte Meinungen. Nun verrät der ZIB-Moderator, wie oft er für seine Arbeit verbal attackiert wird.
Der Grat zwischen objektiver Berichterstattung und kritischen Nachfragen kann oft ein sehr schmaler sein – zumindest wenn man mit der interviewten Person sympathisiert. Das weiß kaum einer so gut, wie ZIB2-Größe Armin Wolf. Der Journalist wird oft für seine Art der Interviewführung kritisiert. In diversen Kommentarspalten fällt der allgemeine Tenor nach so mancher Gesprächsrunde alles andere als wohlwollend aus.
Nun meldete sich Wolf persönlich auf seinem Twitter-Account zu Wort. Als Grund nennt der Journalist gehäufte Beleidigungen in den vergangenen Tagen. "Irgendwas muss in der Luft liegen. Jeden Tag melden sich grad 10-20 Accounts, die ums Geblocktwerden regelrecht betteln. Ich komm kaum nach. Aber ich tu mein Bestes", legt Wolf los.
Kurios. Mit seinen persönlichen Erfahrungen decken sich diese Eindrücke nicht. "Ich werde jeden Tag irgendwo angesprochen, aber immer freundlich", versichert Wolf. In "über 20 Jahren" ZIB2 sei es lediglich dreimal vorgekommen, dass er "auf der Straße deppert angeredet" worden sei, so der Anchor. Einmal sei ein "Trankler" in Jesolo auf ihn zugegangen, einmal sei es um "Armin Assinger" gegangen und einmal sei er "direkt" angegriffen worden.
Das Phänomen, dass man vor allen Dingen online enthemmt seine Meinung zum "besten" gibt, hat einen Namen. Beobachter sprechen vom "Online-Enthemmungs-Effekt", der laut Experten gehäuft Hasskommentare und geäußerte Respektlosigkeiten zur Folge hat.
Wolf kennt das Phänomen. "Aber dass der Unterschied Social Media vs. Real Life so extrem ist, überrascht mich immer wieder", so der ORF-Mann. Abschließend analysiert er: "Auf Twitter knallen bei vielen offenbar wirklich alle Sicherungen durch."