130 Jobs weg

Depot-Pleite! Möbel-Kette schließt jede zweite Filiale

Nachdem bekannt wurde, dass die beliebte Möbel- und Dekoartikel-Kette Depot ein Konkursverfahren beantragt, ist nun klar, wie es weitergeht.

Österreich Heute
Depot-Pleite! Möbel-Kette schließt jede zweite Filiale
Fast die Hälfte der Depot-Filialen wird geschlossen, mehr als ein Drittel der Beschäftigten verliert seinen Job.
Jürgen Schott / ChromOrange / picturedesk.com

Am Wochenende wurde bekannt, dass die beliebte Möbel- und Dekoartikel-Kette Depot, nachdem sie bereits in Deutschland Insolvenz angemeldet hatte, nun auch hierzulande ein Konkursverfahren beantragt hat. Fast die Hälfte der Filialen wird geschlossen, mehr als ein Drittel der Beschäftigten verliert seinen Job.

15,8 Millionen Schulden

Ursachen der Pleite sind laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) Verzögerungen in den Lieferketten, erhöhte Kosten im Warentransport und erhebliche Preissteigerungen. Zudem wirkte sich aus, dass in Deutschland bereits über die Depot-Eigentümerin, die Gries Deco Company GmbH, ein Insolvenzschutzschirmverfahren eröffnet wurde.

Die Handelskette "Depot"

Nach dem Einstieg des Schweizer Handelsriesen Migros im Jahr 2009 hatte Depot in Deutschland stark expandiert. Die Zahl der Filialen stieg von 109 auf 500, der Umsatz kletterte gewaltig – aber das Unternehmen schrieb rote Zahlen. 2019 verkaufte Migros seine 90-prozentige Beteiligung an den bisherigen Unternehmenschef und Gründerenkel Christian Gries. Er war bis dato mit 10 Prozent am Unternehmen beteiligt.
Nach Unternehmensangaben erwirtschaftete die Gries Deco Company zuletzt einen Umsatz von rund 390 Millionen Euro. Für Österreich wird im "WirtschaftsCompass" für das Jahr 2022 ein Umsatz von rund 49 Millionen Euro angegeben.
Die Firma beschäftigte insgesamt rund 6.500 Mitarbeitende. Das Filialnetz umfasste insgesamt etwa 500 Standorte in der Schweiz, Deutschland und Österreich.

Von der Insolvenz betroffen sind rund 110 Gläubiger, die Verbindlichkeiten belaufen sich auf insgesamt 15,8 Mio. Euro. Die Anmeldungsfrist für Forderungen läuft bis 24. September. Am 8. Oktober findet die erste Tagsatzung bei Gericht statt.

130 der 349 Jobs gekündigt

Den Gläubigerschützern zufolge plant die deutsche Alleingesellschafterin einen Teil der Filialen in Österreich zu erwerben. Das Depot Handels GmBH Unternehmen mit Sitz in Wiener Neustadt soll in abgespeckter Version weitergeführt werden – 130 der 349 Beschäftigten in Österreich verlieren ihren Job, fast die Hälfte der 48 Standorte wird geschlossen.

Gutscheine nicht mehr einlösbar

Im österreichischen Depot-Onlineshop wird derzeit zwar noch ein "Summer-Sale" mit 30 Prozent Rabatt beworben – oben auf der Website war jedoch bereits am Donnerstagnachmittag zu lesen: "Kein Online-Kauf, Gutscheinverkauf- und Einlösung möglich!" Wer Depot-Gutscheine hat, kann sie also nicht mehr einlösen.

Die Dekoartikel-Kette generierte zuletzt laut eigenen Angaben einen Umsatz von etwa 390 Millionen Euro. Sie beschäftigt rund 6.500 Mitarbeitende und betreibt etwa 500 Filialen in der Schweiz, Deutschland und Österreich.

Diese Storys solltest du am Donnerstag, 21. November, gelesen haben

Auf den Punkt gebracht

  • Die Dekoartikel-Kette Depot hat Insolvenz angemeldet, was zur Schließung von fast der Hälfte der Filialen und dem Verlust von mehr als einem Drittel der Arbeitsplätze führt
  • Die Ursachen für die Pleite sind Verzögerungen in den Lieferketten, erhöhte Kosten im Warentransport und erhebliche Preissteigerungen
  • Die Eigentümerin, die Gries Deco Company GmbH, hat bereits ein Insolvenzschutzschirmverfahren in Deutschland eröffnet
  • In Österreich wird das Unternehmen in abgespeckter Version weitergeführt, wobei fast die Hälfte der Standorte geschlossen wird und 130 der 349 Beschäftigten ihren Job verlieren
  • Gutscheine können nicht mehr eingelöst werden
red
Akt.
An der Unterhaltung teilnehmen