"Dauerverwöhnt!" Kahn-Bruder kritisiert die Bayern

Rekordmeister Bayern München blieb in diesem Jahr erstmals seit zwölf Jahren ohne einen einzigen Titel. Die frühe Pokal-Niederlage gegen Drittligist Saarbrücken war nur der Anfang. In der deutschen Bundesliga wurden die Münchner sogar nur Dritter – am Ende der Saison folgte noch das Ausscheiden im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid.

Axel Kahn, der Bruder von Ex-Bayern-Boss Oliver, meldete sich nun im Interview mit der Münchner "Abendzeitung" zu Wort, nahm sich kein Blatt vor den Mund. Der 58-Jährige sprach über das Fehlen von Führungskräften auf und neben dem Platz.

"Ein generelles Problem"

Zum Beispiel versteht er, dass Leon Goretzka nicht zu EURO im eigenen Land fährt. "Das ist ein generelles Problem des FC Bayern, dass sie keine Führungsspieler mehr besitzen", meint Kahn.

Der ehemalige Mittelfeldspieler von Karlsruhe sieht bei den Bayern schon seit Jahren ein Problem: "Für mich ist ein Leader nicht nur einer, der auf dem Platz Top-Leistungen bringt, sondern der auch verbal die Mannschaft führen kann. Deswegen hat der FC Bayern gerade in der Kommunikation nach außen in den vergangenen Jahren kein gutes Bild abgegeben – Spieler und Verantwortliche gleichermaßen."

Der Erfolg der Bayern habe die Spieler und Verantwortlichen satt gemacht, es fehle der "Spirit und das Feuer, das alle im Klub infiziert und eint".

Die Kommunikation wie bei der letzten Trainersuche sei ein Problem: "So lange Uli Hoeneß seine Hand auf diesem Verein hat, ist es für Eberl und alle anderen Verantwortlichen kompliziert, frei agieren zu können. Eberl ist ja jetzt schon als Feuerlöscher gefragt, weil vieles nach außen getragen wird."