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"Golden Globes" ohne Glamour – heuer langweilig wie nie

Zum 79. Mal wurde die goldene Kugel an Filmemacher und Schauspieler vergeben. 

David Slomo
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Keiner der Schauspieler war anwesend.
Keiner der Schauspieler war anwesend.
picturedesk.com

Keine Spur von Glamour. Üblicherweise gelten die "Globes" als kleines Geschwisterchen des Oscars. Diesmal bleibt zu hoffen, dass die "Academy Awards" sich kein bisschen an diese Verleihung hält. Schon alleine die Entscheidung, dass es keine Fernsehübertragung geben wird, sorgte für große Verwirrung. Mehr noch: Es gab weder einen roten Teppich, noch wurde die Presse zugelassen.

Stattdessen traf man sich in einem Hotel in Beverly Hills, um die Preise zu vergeben. Wobei: So ganz stimmt das auch nicht. Denn offenbar war kein einziger der großen Schauspieler anwesend. 

Auch die Verleihung selbst fiel chaotisch aus. Man wollte die Sieger "live" per Twitter bekanntgeben. Dabei wurden immer wieder wichtige Details vergessen. So wurde beispielsweise geposted, dass Andrew Garfield einen Award erhalten hat, jedoch wusste offenbar niemand wofür.

60 Millionen Zuschauer futsch

Der Verband der Auslandspresse in Hollywood (HFPA) ist im vergangenen Jahr in eine tiefe Krise geraten, nachdem die "Los Angeles Times" unter anderem enthüllt hatte, dass unter den 87 Mitgliedern kein einziger schwarzer Journalist war. Studios kündigten an, die Golden Globes zu boykottieren, und mehr als 100 PR-Firmen erklärten, dass ihre Kunden nicht teilnehmen würden, bis der HFPA tiefgreifende Änderungen durchsetze. Der langjährige Medienpartner NBC wollte die Verleihung nicht übertragen. Früher hatte er sich die Show um die 60 Millionen Dollar (rund 52,8 Millionen Dollar) kosten lassen und üblicherweise 18 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer gehabt.

Auch deshalb wurden Golden Globes-Filmpreise im deutlich reduzierten Rahmen vergeben. Steven Spielbergs "West Side Story" räumte am Sonntag eine ganze Reihe von Trophäen ab, darunter als bestes Musical. Rachel Zegler wurde für ihre Rolle in dem Stück als beste Hauptdarstellerin geehrt, Ariana DeBose für die beste Nebenrolle. Der Netflix-Western "The Power of the Dog" gewann den Preis als bestes Filmdrama, zusammen mit weiteren Auszeichnungen für Jane Campions Regie und Kodi Smit-McPhees Nebenrolle.

Unspektakuläre Auszeichnungen

Der Golden Globe für die beste Hauptdarstellerin ging an Nicole Kidman für ihre Rolle als Lucille Ball in dem Drama "Being The Ricardos", das während der McCarthy-Verfolgungen angeblicher Kommunisten in den USA spielt.

Die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller erhielt Will Smith für seine Rolle in "King Richard". Der 53-Jährige verkörpert in dem Film Richard Williams, den Vater der Tennisstars Serena und Venus Williams. Die Auszeichnung für den besten nicht-englischen Kinofilm ging an die japanische Produktion "Drive My Car".

Zu den Gewinnern im Bereich Fernsehen gehören Sarah Snook und Jeremy Strong für "Succession", das auch als bestes Fernsehdrama ausgezeichnet wurde, Jason Sudeikis für "Ted Lasso", Kate Winslet für "Mare of Easttown", O Yeong-su für "Squid Game" und Michael Keaton für "Dopesick". Jean Smart wurde für ihren Auftritt in "Hacks" ausgezeichnet, das auch den Preis der besten Fernsehkomödie gewann. Als erste Trans-Person erhielt Michaela Jaé Rodriguez den Angaben zufolge einen Golden Globe für ihre Rolle in "Pose".

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