Szene
"Das Tier in Dir" – Im mumok kreucht und fleucht es
Mit der neuen Schau "Das Tier in Dir" feiert das mumok sein 60. Jubiläum. "Heute" durfte hinter die Kulissen der Ausstellung blicken.
Wild, barbarisch, spektakulär – so präsentiert sich die neue Ausstellung "Das Tier in Dir – Kreaturen in (und außerhalb) der mumok Sammlung" im mumok, die ab heute zu sehen ist. Auf drei Ebenen haben die Kuratorin Manuela Ammer und Künstlerin Ulrike Müller eine eigene Welt geschaffen und so das Museum in einen künstlerischen Zoo verwandelt.
In der Ausstellung "Das Tier in Dir" sind Werke von Künstler:innen wie Brigitte Kowanz, Kurt Kren, Georg Baselitz, Maria Lassnig, Paul McCarthy, Gina Pane, Hermann Nitsch oder Helen Chadwick zu sehen.
Für das Format "SzeneBackstage" durfte "Heute" vor der Eröffnung hinter die Kulissen der animalischen Schau blicken. Und bereits im Erdgeschoß geht es wild zu. Besucher:innen werden von Piono Pascalis "Blaue Witwe", einer überdimensionalen blauen Plüsch-Spinne, begrüßt.
Im Video: Blick hinter die Kulissen von "Das Tier in Dir"
Haustiere, Insekten und eine Schlangenfrau
Auf der gleichen Ebene kreuchen und fleuchen Insekten und Ungeziefer über die Wände. Aber auch vertraute Haustiere, wie die Katze, der Hund oder der Goldfisch zeigen sich auf der Ebene. In den anderen beiden Stockwerken finden sich, unter anderem, Schlachthöfe, tierische Mode und sogar Batman. Auch mit der animalischen Seite des Menschen setzt sich die Schau auseinander. Immer im Mittelpunkt: Der Körper, der steht, liegt, kriecht oder sich duckt.
„"Eine Sache, die uns auch überrascht hat, ist, wie viel tierische Materialien in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts vorkommen." – Ulrike Müller“
Rund 400 Werke gibt es in der Ausstellung zu sehen. "Etwa fünf Prozent der Sammlung machen Arbeiten mit Tieren aus", verrät Ammer. Auch die Architektur der Schau, die gemeinsam mit Klemen Breitfuss erarbeitet wurde, fügt sich der Tierwelt. "Es war ein bisschen der Versuch, ein Display zu schaffen, wo die Wände aus ihrer traditionell tragenden, im doppelten Wortsinn, Rolle herausgenommen werden und auch andere Funktionen bekommen", so Ammer.
60 Jahre mumok, 10.000 Werke
Über die weißen Wände schleichen großformatige Formen, die von Ulrike Müller gestaltet wurden. "Sie legen sich über alle drei Ausstellungsebenen wie Schatten über die Wände. Ich habe mit einem Modell der Räume gearbeitet und habe mit kleinen Tonpapierfiguren und Lichtprojektionen diese Formen entwickelt", erklärt Müller. "Es ergibt ein Bild, das sich nicht ganz erfassen lässt und sich der menschlichen Kontrolle entzieht."
Mit der großflächigen Schau wird auch ein großes Jubiläum gefeiert. "Die Eröffnung der Ausstellung fällt auf den 21. September, auf den Tag genau 60 Jahre, nachdem das mumok – damals noch unter anderem Namen und in einem anderen Gebäude – der Öffentlichkeit erstmals seine Türen öffnete. Seither ist die damals rund 90 Exponate umfassende Sammlung auf über 10.000 Werke angewachsen", so Karola Kraus, Generaldirektorin des mumok.
Keine Anhebung der Ticketpreise
Trotz steigender Energiekosten und Teuerungen kostet das reguläre Ticket, laut der Direktorin, auch weiterhin 15 Euro. Andere Energiesparmaßnahmen hat das Haus bereits ergriffen. "Alle Bau- und Sanierungsmaßnahmen der jüngsten Vergangenheit, wie zum Beispiel die komplette Umstellung auf LED’s in allen Bereichen des Hauses, Bewegungsmelder, Licht auf erforderliche Leuchtstärke dimmen, Reduktion der Außenbeleuchtung oder auch der Zukunft, wie die Sanierung der Sanitäranlagen und Lüftung, dient dazu, den Energieverbrauch nachhaltig zu senken", so Kraus.
Erst im Dezember 2021 hat das Museum das Österreichische Umweltzeichen erhalten. "Die aktuellen Energiesparmaßnahmen knüpfen direkt an die bereits in Umsetzung befindlichen Aktivitäten zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks an. So wurde unter anderem ein Nachhaltigkeitsbeauftragter bestellt, der auch die laufenden Aufgaben zur Energieeinsparung koordiniert", erklärt Kraus.