Wien

Das sagt Alt-Bürgermeister Häupl zu 'Schurlis' Ableben

Seit 2016 ist Wiens Alt-Bürgermeister Pate des bereits damals ältesten Bewohners in Schönbrunn. Der Tod der Riesenschildkröte tut ihm "sehr leid".

Claus Kramsl
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Alt-Bürgermeister Michael Häupl (hier mit Ex-Zoo-Direktorin Dagmar Schratter) war Pate der Rieschenschildkröte 'Schurli' im Tiergarten Schönbrunn
Alt-Bürgermeister Michael Häupl (hier mit Ex-Zoo-Direktorin Dagmar Schratter) war Pate der Rieschenschildkröte 'Schurli' im Tiergarten Schönbrunn
David Bohmann

"Irgendwie habe ich mit meinen Patentieren kein Glück. Der Rote Panda ist ja leider auch schon verstorben. Wobei, so wie sich der immer aufgeführt hat, wundert mich das gar nicht. 'Schurlis' frühes Ableben tut mir sehr leid. 130 Jahre ist ja kein Alter für eine Seychellen-Riesenschildkröte", versucht der Alt-Bürgermeister "Schurlis" Tod mit Humor zu nehmen. Der älteste Bewohner des Tiergartens Schönbrunn ist ja am Sonntag verstorben - "Heute" berichtete.

Das letzte Treffen der beiden Wiener Urgesteine liegt schon länger zurück, wie Häupl "Heute" am Dienstag verrät: "Wir haben uns wegen Corona leider schon länger nicht mehr gesehen. Im Herbst wollte ich mit meinem Enkerl im Tiergarten - und dann natürlich auch bei 'Schurli' - vorbeischauen." Den Zoo-Ausflug soll es aber trotz der traurigen Nachricht geben.

Alt-Bürgermeister tröstet sich mit "lustiger 'Puppi'"

Ein Trost bleibt Häupl: Sein Patentier im Haus des Meeres in Wien-Mariahilf, die Riesenschuldkröte "Puppi", erfreut sich bester Gesundheit. "Eigentlich ist die irgendwie auch lustiger als 'Schurli' es war", schmunzelt der Alt-Bürgermeister: "Riesenschildkröten an sich sind ja nicht rasend unterhaltsam. Aber wie 'Puppi' ihre Leibspeise - sie liebt Salatgurken - verspeist, hat schon was. Wenn man da den Finger nicht rechtzeitig wegzieht, gibt es belegte Gurke." Ihm selbst sei das zum Glück nie passiert. Als studierter Biologe habe er um die Gefahren bei der Schildkröten-Fütterung natürlich frühzeitig Bescheid gewusst.

Wiens Alt-Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) mit seiner Patenschildkröte "Puppi" im Haus des Meeres in Wien-Mariahilf.
Wiens Alt-Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) mit seiner Patenschildkröte "Puppi" im Haus des Meeres in Wien-Mariahilf.
PID/Stadt Wien

2011 hatte Häupl die Patenschaft über die damals 35-jährige Schildkrötendame übernommen. Damals erklärte Zoo-Direktor Michael Mitic: "'Puppi' ist der Chef im Haifischbecken, hat einen dicken Panzer und ist kulinarischen Genüssen nicht abgeneigt." Das habe ihn an den damaligen Stadtchef erinnert, warum er diesem die Patenschaft auch als erstem anbot. Und der konnte bei den genannten "Attributen" eine Übereinstimmung erkennen. Den Respekt im Haifischbecken habe "Puppi" sich verschafft, denn ganz so friedlich seien Schildkröten auch wieder nicht, betonte der damalige Bürgermeister bei der Übergabe der Patenschafts-Urkunde: "Sie können auch zubeißen."

Häupls neues Kampfgewicht: 98 Kilo

Häupl selbst zeigt auch nach seiner Polit-Kariere Zähne, biss sich nach einer schweren Erkrankung durch und zurück ins Leben. "Mir geht es gut. Ich bin zwei Mal geimpft und hab mir Corona bisher erspart", so Häupl, der sich als Präsident der Volkshilfe Wien derzeit gegen Kinderarmut stark macht. Apropos stark: Nach seiner Therapie ist auch der Appetit wieder zurückgekehrt. Statt 95 wiege er jetzt immerhin wieder 98 Kilo - was wohl noch immer etwas unter seinem Kampfgewicht als Wiener Stadtchef liegt. Häupl dazu: "Wer während der Corona-Pandemie nicht zugenommen hat, dem ist nicht zu helfen..."

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    Ungefähr 130 Jahre hatte Riesenschildkröte "Schurli" schon auf dem Panzer.
    Ungefähr 130 Jahre hatte Riesenschildkröte "Schurli" schon auf dem Panzer.
    ©Daniel Zupanc