Das Phantom ist tot: Wer war der einäugige Terror-Chef?

Mohammed Deif, der Chef des militärischen Flügels der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, ist nach israelischen Angaben tot. Laut einer Mitteilung des Militärs wurde Deif bereits am 13. Juli bei einem Angriff im Gazastreifen getötet.

Die Hamas hat sich dazu bislang nicht geäußert. Deif galt als Planer des Terrorangriffs auf Israel vom 7. Oktober 2023, der den Gazakrieg ausgelöst hat.

Er überzog Israel mit Terror

Mohammed Deif, dessen eigentlicher Name Mohammed Masri lautete, war eine zentrale Figur innerhalb der Hamas und galt als der militärische Kopf der Terrororganisation. Geboren 1965 im Flüchtlingslager Chan Junis im Gazastreifen, trat Deif (Arabisch für Gast) der Hamas während der ersten Intifada 1987 bei und stieg schnell in den Reihen der Islamisten auf.

Er erwarb einen Abschluss in Naturwissenschaften an der Islamischen Universität Gaza, wo er Fächer wie Physik, Chemie und Biologie studierte.

Deif war bekannt für seine Rolle in der Planung und Durchführung von Selbstmordanschlägen, die zahlreiche Opfer forderten. Er übernahm 2002 die Führung der al-Kassam-Brigaden, dem militärischen Flügel der Hamas, nachdem sein Vorgänger Salah Shehadeh durch einen israelischen Luftangriff getötet worden war. Seitdem galt Deif als einer der meistgesuchten Männer Israels, da er für die Planung und Durchführung von Angriffen auf israelische Ziele verantwortlich gemacht wurde.

Er verlor ein Auge

Im Laufe der Jahre hat Israel mehrere Versuche unternommen, Deif zu töten. Bei einem dieser Attentatsversuche verlor er ein Auge und erlitt schwere Verletzungen an einem Bein, was ihn dennoch nicht davon abhielt, weiterhin eine Schlüsselrolle innerhalb der Hamas zu spielen. Sein Überleben und die Fähigkeit, der Verfolgung durch Israel zu entgehen, haben ihm in palästinensischen Kreisen den Status eines Volkshelden eingebracht.

Deif war auch bekannt für seine strategische Entwicklung der Hamas, einschließlich des Ausbaus des Tunnelsystems im Gazastreifen und der Verbesserung der militärischen Fähigkeiten der al-Kassam-Brigaden. Er hatte den Ruf als äußerst vorsichtiger und geheimnisvoller Führer, der selten in der Öffentlichkeit auftrat oder sprach, was es für Israel noch schwieriger machte, ihn aufzuspüren. Internationale Medien gaben ihm deshalb Übernamen wie "das Phantom", "die Katze mit sieben Leben" oder "der Schattenmann".

Seine Frau und sein sieben Monate alter Sohn wurden 2014 bei einem israelischen Luftangriff getötet, der auf ein Haus abzielte, in dem die Familie lebte.