Tote Hose im Bett

Das passiert im Körper, wenn du keinen Sex hast

Vagina-Depression, Penis-Atrophie – eine Expertin erklärt, was im Körper passiert, wenn du lange keinen Sex hast.

Heute Life
Das passiert im Körper, wenn du keinen Sex hast
Du hast keinen Sex? Das kann sich psychologisch, aber auch körperlich bemerkbar machen.
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Julia Fox berichtete kürzlich, seit Jahren im Zölibat zu leben, auf Tiktok ziehen etliche nach. Eine 2021 veröffentlichte Studie fand heraus, dass 38 Prozent der Personen zwischen 18 und 30 im letzten Jahr gar keinen Sex hatten – bei den 30- bis 64-Jährigen waren es gerade mal 20 Prozent. Wird die junge Generation immer mehr abstinent und falls ja, wie wirkt sich das auf den Körper aus?

Die Sex- und Beziehungsexpertin Tara Suwinyattichaiporn erklärt gegenüber der "Daily Mail": "Die meisten Menschen benötigen Zuneigung, Berührung und sexuelle Verbindungen mit anderen." Ohne diese könne sich die psychische Gesundheit verschlechtern und Angst, Depressionen und erhöhte Stressniveaus verursachen.

Ganz unwahrscheinlich scheint die These der Beziehungsexpertin nicht zu sein: 2021 legte eine Studie nahe, dass Menschen, die mit ihrem Sexleben unzufrieden sind, vermehrt aggressives Verhalten an den Tag legen. Dazu ist wissenschaftlich erwiesen, dass während des Sex Oxytocin, Dopamin und Serotonin freigesetzt werden. Alle drei werden unter dem Überbegriff Glückshormone zusammengefasst: Sie lindern Stress und sorgen für Entspannung, Zufriedenheit und Lust.

Nach einem sexfreien Zeitraum zwischen sechs Monaten und fünf Jahren können laut Expertin auch ernsthafte, körperliche Veränderungen auftreten. Dazu zähle die Penisatrophie – eine Erkrankung, bei der das Gewebe um den Penis weniger elastisch werde, sodass der Penis um wenige Zentimeter kleiner wird. Zudem zeigt eine Studie von 2016, dass Männer, die mindestens 21-mal pro Monat ejakulieren, ein geringeres Risiko haben, an Prostatakrebs zu erkranken.

Auch für Frauen besteht laut "Daily Mail" ein Risiko. Während regelmäßiger Sex den Blutfluss, die Befeuchtung und Elastizität des Vaginalgewebes fördere, könne es ohne sexuelle Aktivität zu einer vaginalen Atrophie kommen, bei der sich die Scheidenwand zu einer dünnen Oberfläche zurückbildet. Penetration wird in der Folge schmerzhaft. Allerdings: Bei jungen Frauen ist die Ursache tatsächlich nicht der wenige Sex, sondern der sich durch den Entzug oder die Unzufriedenheit anstauende Stress – der durchaus auch anders behandelbar ist.

Bevor Du jetzt Angst bekommst, weil sich bei Dir die Lust auf Sex mit anderen stark in Grenzen hält: Auch Selbstbefriedigung zählt als Sex. Sexualpädagogin Sarah Klapisch erklärt: "Die physiologischen Vorteile, die man etwa durch einen Orgasmus genießt, hat man bei der Masturbation genauso."

Auf den Punkt gebracht

  • Der Artikel beleuchtet die Auswirkungen sexfreier Phasen auf den Körper und die Psyche, insbesondere bei der jungen Generation, die immer weniger Geschlechtsverkehr hat
  • Experten betonen, dass fehlende sexuelle Aktivität zu psychischen Problemen wie Angst und Depressionen sowie zu körperlichen Veränderungen wie Penis- und vaginaler Atrophie führen kann, wobei auch Selbstbefriedigung als hilfreiche Alternative gilt
red
Akt.