Kondome sind das einzige Verhütungsmittel, die – neben einer Schwangerschaft – auch vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen. Eine korrekte Verwendung ist dabei Voraussetzung. Außerdem sind sie ein "spontanes" Verhütungsmittel, das keine große Vorbereitung braucht und schnell und einfach dann zum Einsatz kommt, wenn es gebraucht wird.
Experten lassen nun mit einer neuen Empfehlung aufhorchen. Um das Risiko ungeplanter Schwangerschaften und sexuell übertragbarer Infektionen zu senken, sollten Kondome bei langer Sexdauer gewechselt werden. Eine Studie, bei der 500 Paare aus verschiedenen Ländern die Dauer des Geschlechtsverkehrs mit einer Stoppuhr gemessen haben, ergab, dass der Geschlechtsverkehr im Durchschnitt etwa 5,4 Minuten dauert. Es wurden jedoch Zeiten von 0,55 Sekunden bis 44,1 Minuten gemessen.
Eine längere Reibung beim Sex kann sich nachteilig auf das hauchdünne Latexkondom auswirken und die Gefahr des Reißens erhöhen. Aus diesem Grund raten führende Sexualmediziner dazu, das Kondom nach 30 Minuten Penetration gegen ein neues zu tauschen, wenn der Geschlechtsverkehr besonders heftig ist, eventuell auch öfter. Es wird jedoch ausdrücklich davon abgeraten, zwei Kondome übereinander zu verwenden. Das ist riskanter als nur eines, da sie aneinander reiben und so die Gefahr besteht, dass das Kondom reißt.
Achtung: Bestimmte Gleitmittel vertragen sich nicht mit Latex. Gleitmittel auf Wasserbasis sind in Ordnung. Körperlotionen, Feuchtigkeitscremes und Massage- oder Körperöle können das Kondom kaputt machen.