Möglicher Terroranschlag

Das ist zum Attentäter von München bisher bekannt

Ein Afghane ist mit einem Pkw in eine Demo in München gerast. Bayerns Ministerpräsident Söder geht von einem Anschlag aus. Die Ermittlungen laufen.
13.02.2025, 13:47

Am Donnerstag spielten sich in der Münchner Innenstadt dramatische Szenen ab: Wie "Heute" berichtete, soll gegen 10.30 Uhr ein Mini Cooper in der Seidlstraße in eine Verdi-Demonstration mit rund 1000 Teilnehmern gefahren sein.

Es soll mindestens 28 Verletzte geben, einige davon seien sogar schwer verletzt worden. Eine Person musste vor Ort reanimiert werden, offenbar soll es sich dabei um ein Kind (2) gehandelt haben. Es schwebe in Lebensgefahr. Das Kleinkind sei im Schockraum des Haunerschen Kinderklinikums in München und werde dort versorgt.

Das weiß man zum Täter

Laut den Ermittlern habe das Auto den Demonstrationszug verfolgt, schlängelte sich an Polizeifahrzeugen vorbei und fuhr mit mehr als 50 km/h ins hintere Ende der Menschengruppe. Der Fahrer des Wagens wurde von der Polizei festgenommen, es gehe keine weitere Gefahr von ihm aus. Bei der Festnahme des Täters wurde ein Schuss durch die Polizei auf das Fahrzeug abgegeben.

"Spiegel"-Informationen zufolge handelt es sich bei dem Lenker um einen 24-jährigen, afghanischen Asylwerber. Farhad N. wurde 2001 in Kabul geboren. Ende 2016 kam er nach Deutschland. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge lehnte seinen Asylantrag ab. Später erhielt der 24-Jährige eine sogenannte Duldung, wodurch eine Abschiebung ausgesetzt wird. Zuletzt war N. an einer Adresse im Münchner Stadtteil Obersendling gemeldet.

Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sei N. bereits polizeibekannt. Der 24 Jahre alte Asylbewerber aus Afghanistan sei wegen Ladendiebstahls und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgefallen.

Einem Bericht von "BR24" zufolge seien die genauen Umstände noch Gegenstand von Ermittlungen, allerdings gehen die Beamten nicht von einem Unfall aus. Der bayerische Staatsminister Georg Eisenreich (CSU) sagte, dass die "Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus" bei der Generalstaatsanwaltschaft München die Ermittlungen führe. Ein extremistischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, da der Verdächtige vor der Tat einen mutmaßlich islamistischen Post abgesetzt habe.

Söder sprach von Anschlag

"Es ist einfach furchtbar, wenn man die Nachricht bekommt, dass ein Auto in eine Menschenmenge gefahren ist. Es ist wie ein Schlag ins Gesicht. Wir beten für die Opfer", so der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Weiter sagt er, dass es sich mutmaßlich um einen Anschlag handle. Söder zufolge müsse sich in Deutschland nun endlich was ändern.

"Es ist nicht der erste dieser Anschläge in unserem Land, es muss sich jetzt was ändern." Söder bedankt sich bei der Polizei für das schnelle Eingreifen.

Verdi äußert "tiefe Bestürzung"

"Wir sind zutiefst bestürzt und schockiert über den schwerwiegenden Vorfall während eines friedlichen Demonstrationszuges von Verdi-Kolleginnen und Kollegen. Unsere Gedanken sind bei den unschuldigen Opfern und Verletzten sowie ihren Angehörigen", lässt sich Frank Werneke, Vorsitzender der Gewerkschaft Verdi, in einer Mitteilung zitieren.

"Noch ist nicht klar, ob es auch Todesopfer gibt. Wir danken allen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz. Dies ist ein schwerer Moment für alle Kolleginnen und Kollegen. Wir Gewerkschaften stehen für ein solidarisches Miteinander, gerade auch in so einer dunklen Stunde."

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