Trampeltiere kommen mit allem klar: Eiseskälte, sengende Hitze, extreme Trockenheit und sogar Salzwasser. Selbst in der unwirtlichsten Wüste der Erde sind manche dieser Tiere heimisch. Wie die gesamte Spezies stammen sie aus Nordamerika. Nach 40 Millionen Jahren Entwicklung überquerten ihre Vorfahren die Beringstraße, um fortan Asien, den Nahen Osten und Afrika zu erobern. Seit mehr als 4.000 Jahren sichern die domestizierten Trampeltiere Überleben und Handel in diesem Teil der Erde. Ohne sie wäre die Seidenstraße, die über 1.500 Jahre lang Orient und Okzident verband, undenkbar gewesen. Obwohl sie zahlreichen Zivilisationen treue Dienste geleistet hatten, wendeten sich die Menschen nach und nach von ihnen ab. Nach mehreren Jahrzehnten der Gleichgültigkeit wird ihnen nun erneut Aufmerksamkeit geschenkt. Die Menschheit entdeckt ihre Vorzüge wieder und somit erobern sie sich ihren Platz in der Welt von heute zurück. Die verbliebenen wilden Trampeltiere stehen in der Wüste Gobi mittlerweile unter Schutz. Wissenschaftler erforschen ihre geheimnisvollen Höcker und ihre Wolle und Milch bilden die Grundlage für ganz neue Wirtschaftszweige. Mit ihren feinen Haaren machen Trampeltiere Kaschmir und Schafswolle Konkurrenz, und ihre Milch ist nicht nur äußerst nahrhaft, sondern hat auch anerkannte therapeutische Eigenschaften. Und dank der bei jungen Mongolen neu geweckten Begeisterung ist auch ein Fortbestehen der Tradition der Steppennomaden gesichert. Eine Reise entlang der Seidenroute, durch die Mongolei, China und Kasachstan - auf den Spuren der Prinzen mit zwei Höckern.