Wien
Lokale, Discos, Masken – Wien vor neuen Corona-Regeln
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation rücken Lockerungen in Wien in weite Ferne. Heute könnten weitere Verschärfungen präsentiert werden.
2G in der Gastronomie, kürzere Gültigkeit von PCR-Tests, FFP2-Maske im gesamten Handel: Bereits jetzt sind die Corona-Maßnahmen in Wien weit strenger als im Rest Österreichs. Trotzdem ist auch in Wien die Zahl der Neuerkrankungen hoch. Am Donnerstag wurden bundesweit über 52.000 neue Coronafälle gemeldet. 9.285 davon alleine in der Bundeshauptstadt. Hier verstarben seit Mittwoch sieben Menschen an oder mit dem Virus – "Heute" berichtete.
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Wiens Bürgermeister Michael Ludwig sieht aufgrund dieser Entwicklung nicht nur die Lockerungen des Bundes, sondern auch die neue Teststrategie – nur mehr fünf PCR- sowie fünf Antigentests pro Person pro Monat – äußerst kritisch. Der Stadtchef trifft sich daher am Donnerstag um 13 Uhr mit seinem rund 20-köpfigen Expertenstab. Aufgrund der hohen Infektionszahlen wird die Besprechung per Videokonferenz abgehalten, wie "Heute" erfuhr.
Schließt Ludwig die Nachtgastro?
"Es sei nicht Sinn der Besprechung, Verschärfungen zu beschließen", wird von Seiten des Rathauses gegenüber "Heute" betont. Auszuschließen sind diese aber nicht. So könnte Wien im Alleingang die Nachtgastronomie schließen, die bei vielen Experten ja als Pandemietreiber gilt, da hier viele Menschen auf engem Raum, ohne Abstand und unter Alkohol-Einfluss zusammenkommen. Auch Großveranstaltungen könnten wieder untersagt werden. Auch Verschärfungen beim Theater-, Kino- oder Museumsbesuch sind möglich. Hier könnte wieder die 2G-Regel einführt werden können. Derzeit gilt im Kulturbereich ja lediglich FFP2-Maskenpflicht. Und auch am Arbeitsplatz könnte wieder die 3G-Regelung eingeführt werden.
Diese Fragen bespricht Ludwig mit den Experten
➤ Wie geht Wien mit den aktuellen Vorschlägen des Gesundheitsministers um, die bisher nur in einer Pressekonferenz vorgestellt und noch nicht in eine Verordnung gegossen wurden?
➤ Was könnte in der neuen Verordnung stehen und wann wird sie in Kraft treten?
➤ Was bedeutet die geplante Reduktion der kostenlosen PCR-Tests pro Person für die Wiener Teststrategie? Immerhin wird in Wien so viel getestet, wie in keinem anderen Bundesland. Im Schnitt werden täglich 308.000 Proben abgegeben.
➤ Soll der Vertrag mit Lifebrain, das für Wien die "Alles gurgelt"-Tests durchführt, unter den neuen Voraussetzungen weiterlaufen? Schließlich rechnen Experten im Herbst mit einer erneuten Welle – "Heute" berichtete. Das hochfahren der Testkapazitäten würde dann acht Wochen dauern, heißt es von der Stadt.
➤ Und schließlich: Sind die ohnehin strengeren Wiener Corona-Regeln ausreichend? Oder soll an den oben erwähnten Schrauben gedreht werden?
Gegen 15 Uhr soll Stadtchef Ludwig in einem Statement das Ergebnis der Besprechung mit seinen Experten präsentieren. "Wenn es denn was zu sagen gibt", heißt es aus dem Rathaus.