Finanzen & Klimaschutz

Das Bankgeschäft steckt tief in der Kohle

Nur jede fünfte Bank hat ihr Engagement in die klimaschädliche Kohleindustrie reduziert. Auch österreichische Banken investieren in die Kohlebranche.

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Das Bankgeschäft steckt tief in der Kohle
Auch österreichische Banken haben in den vergangenen Jahren die Kohlebranche mit Krediten sowie mittels Aktien und Anleihen unterstützt.
Panama Pictures / Action Press / picturedesk.com

Die deutsche Umweltorganisation Urgewald kritisiert das hohe Engagement vieler Banken für die Kohlebranche. Banken auf der ganzen Welt haben der Nichtregierungsorganisation zufolge in den Jahren 2021 bis 2023 insgesamt 470 Milliarden US-Dollar an Unternehmen der Kohleindustrie vergeben. Das geht aus der Studie von Urgewald "Still Banking on Coal" hervor.

"Von den 638 untersuchten Banken haben nur etwa 140 ihre Finanzgeschäfte mit der Kohleindustrie seit 2016 deutlich reduziert, sagte die Leiterin der Finanzrecherche bei Urgewald, Katrin Ganswindt. 75 Banken hätten ihre Unterstützung für den Kohlesektor sogar erhöht. Bei den übrigen 423 Instituten sei das Engagement stabil geblieben.

Urgewald wirft den Banken im Kern vor, ihr Engagement in der Kohlebranche nicht in dem Tempo zurückzufahren, wie es zur Erreichung international vereinbarter Klimaziele notwendig wäre. Allein im Jahr 2023 hätten Geschäftsbanken die Kohleindustrie mit fast 136 Milliarden US-Dollar unterstützt, schreibt Urgewald. Dieser Wert liege nur 20 Prozent unter dem des Jahres 2016, in dem das Klimaabkommen von Paris in Kraft getreten ist.

Auch österreichische Banken investieren in Kohle

Die Erste Bank hat im Zeitraum von 2021 bis 2023 insgesamt 119 Millionen US-Dollar in Form von Krediten und Underwriting-Geschäften an Unternehmen der Kohleindustrie vergeben. Allen voran an das tschechische Unternehmen ČEZ (52 Millionen US-Dollar), an das polnische Unternehmen Tauron (31 Millionen US-Dollar) und das slowakische Unternehmen TEKO (16 Millionen US-Dollar).

Die Raiffeisen Bank hat in die Kohleindustrie im gleichen Zeitraum rund 99 Millionen US-Dollar investiert, auch sie unterstützte am stärksten ČEZ (65 Millionen US-Dollar), außerdem Kohleunternehmen aus Singapur, der Slowakei und Ungarn.

92 Prozent des Finanzierungsvolumens stammen allerdings von Banken aus China, den USA, Japan, Kanada, Indien, Großbritannien und Indonesien.

Aus Sicht der Umweltschützer ist das österreichische Kohle-Engagement dennoch problematisch. "Der globale Anteil europäischer Banken bei der Kohlefinanzierung mag insgesamt verhältnismäßig gering sein, doch Europa hat eine Vorbildfunktion", so Katrin Ganswindt von Urgewald.

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