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Darum stürzen Bitcoin, Ether, Dogecoin und Co. nun ab
Kryptowährungen verlieren seit Monaten an Wert. Diese Woche kam es zu einem weiteren Crash. Schuld ist die US-Geldpolitik. Die wichtigsten Antworten.
In der Krypto-Welt brodelt es: Seit November hat der Markt rund um Bitcoin, Ether, Dogecoin und Co. insgesamt fast eine Billion Dollar verloren. Anfang der Woche stürzte der Bitcoin sogar unter die 40.000-Dollar-Marke. Inzwischen hat sich der Kurs etwas erholt und liegt bei rund 43.000 Dollar.
Doch die Stimmung bleibt angespannt. Was ist der Grund dafür und wohin führt diese Entwicklung noch? "Heute" beantwortet die wichtigsten Fragen und Antworten.
„Warum sacken Kryptowährungen gerade ab?“
Hauptgrund dafür ist die Geldpolitik in den USA. Angesichts der hohen Inflation im Land will die US-Zentralbank die Zinsen erhöhen. Die Investmentbank Goldman Sachs erwartet vier Leitzinserhöhungen in diesem Jahr. Das macht Anlegerinnen und Anleger nervös: "Die generelle Nervosität auf den Geld- und Aktienmärkten schlägt direkt auf Kryptowährungen durch", erklärt Daniel Diemers, Blockchain-Experte bei SNGLR Group. Denn Krypto-Geld gilt als riskant und wird nun von vielen abgestoßen.
„Wie geht es jetzt weiter?“
Es gebe zwei Szenarien, sagt Blockchain-Experte Diemers: "Ein sogenannter Krypto-Winter würde uns über längere Zeit tiefere Preise bringen." Der Bitcoin könnte dann weit unter 20.000 Dollar fallen und über ein Jahr dort bleiben. Eine optimistischere Voraussage gehe von einer kurzen Verschnaufpause aus. Anschließend könnte der Bitcoin neue Rekordwerte von 100.000 Dollar erreichen. "Möglicherweise reißt die Dynamik rund um NFTs und Metaverse aber auch die Kryptopreise mit nach oben. Schließlich muss man Kryptos kaufen, um bei NFTs und Metaverse dabei zu sein", so Diemers.
„Wie realistisch sind neue Rekordwerte?“
Da sich die gesamte Wirtschaft in einem Aufwärtstrend befinde, seien alle Grundbedingungen für eine Erholung vorhanden. "Geht es mit den Aktienmärkten aufwärts, gibt das auch dem Krypto-Markt Aufschwung." Denn inzwischen hängen beide Systeme fest zusammen und beeinflussen einander. Somit könnten Kryptowährungen schon in einigen Monaten wieder Rekorde schreiben.
„Sollte ich jetzt zuschlagen und Krypto-Geld kaufen?“
Grundsätzlich lohnt es sich, Kryptowährungen dann zu kaufen, wenn sie einen niedrigen Stand erreicht haben. Jedoch schwankt Krypto-Geld immer stark. "Man sollte also nie mehr investieren, als man auch bei einem Totalverlust verkraften kann", so Diemers. Das gelte insbesondere für Personen, die nicht viel Erfahrung mit Krypto-Handel haben: Sie sollten sich darum auch auf keinen Fall verschulden, rät der Experte.
„Wer leidet am meisten unter dem Kurssturz?“
Besonders hart trifft es neue Anlegerinnen und Anleger. Wer schon länger dabei ist, sehe das Ganze gelassen. "Schließlich sackte der Bitcoin vor 1,5 Jahren auf 5.000 Dollar ab", sagt Blockchain-Experte Diemers. Wer im April und September 2021 eingestiegen ist, als der Bitcoin bei rund 60.000 Dollar lag, sei nun verunsichert. "Aber ich glaube nicht, dass das eine sehr große Gruppe ist", so Diemers. Krypto-Investments sollten sowieso erst nach einigen Jahren beurteilt werden, rät der Experte. Für kurzfristige Investitionen schwanke der Kurs von Krypto-Geld zu stark.
Das ist ein Bitcoin
Der Gründer oder die Gründerin von Bitcoin heißt Satoshi Nakamoto. Bis heute ist nicht bekannt, wer Nakamoto genau ist. Das Pseudonym könnte auch der Name mehrerer Entwicklerinnen und Entwickler sein, die gemeinsam hinter Bitcoin stehen. Erstmals skizziert wurde die Kryptowährung am 31. Oktober 2008 in einem Whitepaper – kurz nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers. Hinter Bitcoin steckt die Idee einer Währung, die unabhängig von Staaten, Zentralbanken und der Geldpolitik existiert. Anders als bei klassischen Währungen gibt es bei Bitcoin keine zentrale Stelle, die das Zahlungsmittel kontrolliert. Überweisungen in Bitcoin werden statt von Banken und Finanzdienstleistern von einem weltweit verteilten Computer-Netzwerk validiert, das für alle offen zugänglich ist.