Wetter

Darum müssen die Flugzeuge jetzt alle tiefer fliegen 

Europa erlebt den kältesten Tag seit Februar. In zwölf Kilometern Höhe ist es so kalt, dass die Flugzeuge absinken müssen.

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Die AUA möchte zu Weihnachten wieder mehr Flüge anbieten.
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picturedesk.com

Es ist bitterkalt. Nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa wurden heute tiefe Temperaturen gemessen. Zudem bringt das Sturmtief Hermine zügige Böen entlang der Alpen – wegen einer Sturmwarnung wird auch das Skigebiet Hochkar (NÖ) am Montag geschlossen bleiben – die in Frankreich und Großbritannien für Stromausfälle und Chaos sorgen. 

Die Eiseskälte hat auch Auswirkungen auf die Luftfahrt. Severin Brüngger, Linienpilot bei Easyjet, teilte über Twitter ein Bild von gestern, das eine Außentemperatur von minus 74 Grad Celsius zeigt. Das Flugzeug befand sich in einer Höhe von knapp 12 Kilometern. "Selten so kalte Luft gesehen. Zu kalt für uns. Absinken", schrieb Brüngger dazu.

Gefahr für Kerosin

Schweizer Meteorologen erklären, dass in solcher Höhe ungefähr minus 60 Grad erwartbar wären. Die Swiss International Air Lines bestätigt gegenüber dem Portal "20 Minuten", dass sie auch am Sonntag mit der kalten Luft zu kämpfen habe. "Auf dem Linienflug zwischen Zürich und Düsseldorf mussten unsere Maschinen absinken, weil die Luft zu kalt war", führt Pressesprecher Michael Stief aus.

Der Grund: Es soll verhindert werden, dass das Kerosin zu kalt wird. Dessen Gefrierpunkt liegt bei maximal -60 Grad. Deshalb müssten die Flugzeuge von Flight Level 410 auf Flight Level 360 wechseln – von ungefähr zwölf Kilometer Höhe auf noch etwas über neun Kilometer Höhe. Das sei aber ein Standardprozedere, so Stief.

Sturmböen behindern Landung

Rund um Paris mussten am Sonntag wegen starker Sturmböen zahlreiche Flüge in die Warteschleife oder sogar umgeleitet werden. Auch die Flughäfen Brüssel, Amsterdam und Kopenhagen haben mit dem Wetter zu kämpfen.

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