Szene
Darum heißt ein Asterix-Schurke von 2017 "Coronavirus"
Im Band "Asterix in Italien" kämpfen die Gallier gegen den Schurken "Coronavirus". Laut dem Autor handelt es sich dabei aber nur um einen Zufall.
So mancher Comicleser hat den "Asterix"-Autor Jean-Yves Ferri im vergangenen Jahr als einen düsteren Propheten wahrgenommen. Grund ist die Covid-19-Pandemie. Ferri hatte nämlich schon 2017 in dem Band "Asterix in Italien" einem Schurken den Namen "Coronavirus" verpasst. "Einige Leute dachten, das sei eine Vorahnung gewesen, dass ich das Coronavirus angeblich habe kommen sehen. Aber es ist absolut nicht so", sagte Ferri der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. "Das Coronavirus ist ja eine Familie von Viren, die es schon vorher gegeben hat. Ich habe einfach aus einer Liste von Viren eines ausgewählt, das sich böse anhört, und es genommen."
Anderer Name in deutscher Ausgabe
Übersetzer Klaus Jöken übernahm damals übrigens diesen Namen nicht, weil sich im Deutschen eine bessere Möglichkeit auftat: Der Schuft heißt in der deutschen Fassung Caligarius. Im Interview erläuterte Jöken: "Der Name erinnert einerseits an Doktor Caligari, das ist der erste Bösewicht im deutschen Film überhaupt. Gleichzeitig ist das auch ein lateinisches Wort, nämlich für 'Schuhmacher'. Und weil diese Comicfigur der Rennchampion im römischen Rennteam war, passte das wie die Faust aufs Auge", erklärt er im Hinblick auf den siebenfachen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher.
An diesem Donnerstag erscheint der neue Band "Asterix und der Greif". Es ist der 39. Band in der Serie, zuletzt wurde 2020 der Sonderband "Der goldene Hinkelstein" veröffentlicht. Mit "Asterix der Gallier" erschien das erste Comicbuch bereits 1968. Seitdem begeistern der Gallier, sein übergewichtiger Freund Obelix und sein Hund Idefix weltweit Leserinnen und Leser. Erst letztes Jahr starb Albert Uderzo, der Schaffer der Comicfiguren, im Alter von 92 Jahren.