Oberösterreich

Bakterien in Kebabs gefunden – nun tobt die FPÖ

Der aktuelle Kebab-Test der AK stößt nun auch der Politik sauer auf: "Unzulässige Hygiene in Gastrobetrieben ist nicht zu tolerieren", so die FPÖ.

"Unzulässige Hygiene in Gastrobetrieben ist nicht zu tolerieren." So reagiert Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) auf den aktuellen AK-Kebab-Test.
"Unzulässige Hygiene in Gastrobetrieben ist nicht zu tolerieren." So reagiert Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) auf den aktuellen AK-Kebab-Test.
Bild: Fotolia

Zehn Linzer Anbieter wurden im Zuge des Döner-Reports der Arbeiterkammer OÖ unter die Lupe genommen. Bei der Untersuchung auf Darmbakterien lieferten die Proben in sechs Fällen Hinweise auf ungenügende Hygiene oder unsaubere Rohware. 

Aufgrund der Ergebnisse verstärkt die städtische Lebensmittelaufsicht nun die Kontrollen in Linzer Kebab- und Imbiss-Lokalen. Angeordnet hat das Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ). "Gesundheit ist unser höchstes Gut. Unzulässige Hygiene in Gastrobetrieben ist nicht zu tolerieren", sagt Raml.

"Gesundheit ist unser höchstes Gut. Unzulässige Hygiene in Gastrobetrieben ist nicht zu tolerieren". Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ)

Die städtische Lebensmittelaufsicht kontrolliere in regelmäßigen Abständen alle Lokale im gesamten Stadtgebiet. Als Sofortmaßnahme werde nun zusätzlich kontrolliert, vor allem in einschlägigen Betrieben, kündigte der Gesundheitsstadtrat an.

Bei der letzten Schwerpunktaktion im Jahr 2020 nahm die AK 34 Proben – davon wurden zwei mit "nicht sicher" beurteilt. Stellten die Experten Mängel fest, übermittelten sie einen Kontrollbericht. Danach wurden Maßnahmen zur  Verbesserung angeordnet. Bei späteren Nachschauen bemerkten Mitarbeiter der Lebensmittelaufsicht bei vielen dann weitere Defizite und stellten mehrere Organmandate aus. 

Bei einem Verstoß droht Betriebsschließung

Verstöße können für die Betreiber empfindliche Folgen haben. Diese reichen von einer Ermahnung und sofortiger Behebung der Mängel über Strafen von bis zu 50 Euro bis hin zu Verwaltungsanzeigen, Betriebsschließungen und Gerichtsanzeigen wegen Gesundheitsschädigung.

Die Magistratsabteilung "Lebensmittelaufsicht und Veterinärwesen", wie sie amtlich heißt, führt Kontrollen nach einem österreichweit gültigen Kontrollplan durch. Einrichtungen wie Großküchen in Schulen, Seniorenzentren, Spitäler und Großkantinen werden grundsätzlich jährlich unter die Lupe genommen.

Gastronomiebetriebe kontrollieren die Mitarbeiter je nach Betriebsrisiko. Außerdem reagiert das Team auch auf Beschwerden sowie nationale und internationale Warnmeldungen für Waren.

2022 begutachtete die städtische Lebensmittelaufsicht 2.457 Betriebe. "Unsere städtische Lebensmittelaufsicht sichert die Lebensmittelqualität für die Linzer. Es geht dabei um die Gesundheit unserer Bürger und keinesfalls darum, die Wirte und Betriebe zu schikanieren", erklärt Raml.

Darmbakterien, Tricks bei Menge – übler Kebab-Report

Zehn zufällig ausgewählte Kebabs aus Linz wurden heuer von der AK eingekauft und ins Labor gebracht. Dort wurden sie unmittelbar nach Probeneingang mikrobiologisch und sensorisch untersucht. Die Beurteilung durch die Experten erfolgte nach dem Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz sowie der berechtigten Verbrauchererwartung.

Geht es nach den Ergebnissen des AK-Tests, sollte man in Linz besser zu keinem Kebab greifen. Nur eine einzige Probe schnitt mit "gut" ab. Drei Snacks wurden mit "mäßig" eingestuft. Der größte Teil der Döner – gleich sechs – schnitt mit "ungenügend" ab.

Hier findest du, wie welches Standl abgeschnitten hat.

Kebab um 6 Euro – "Lage war noch nie so katastrophal"

"Einmal Kebab mit alles!" Während sich der Fleischspieß ein ums andere Mal dreht, klagt der Betreiber eines Kebab-Restaurants im Zentrum von Wels sein Leid: "Fleisch, Alufolien, Miete, Strom, alles wird teurer." Seit rund sechs Jahren arbeitet er mit seiner Familie in ihrem Take-Away-Lokal.

Im September hat er sein Kebab noch um 5 Euro an den Mann und die Frau gebracht. Heute berechnet er 6 Euro für den türkischen Fast-Food-Klassiker. Ausschlaggebend für die Preiserhöhung um einen Euro sei die Nachzahlung einer saftigen Stromrechnung, die ins Haus flatterte: "Ich zahle jetzt zirka den fünffachen Strompreis", so der Unternehmer im Gespräch mit "Heute".

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