Haustiertalks
Darf Juli ins Bett, Herr Bundespräsident?
"Heute" hat Alexander Van der Bellen zum Hundetalk gebeten und den Präsidenten beim Gassigehen mit Österreichs First Dog Juli begleitet.
Seit April 2019 gibt es einen vierbeinigen Neuzugang in der Hofburg. "Der eigentliche Star in der Hofburg", wie Alexander Van der Bellen selbst mit einem Lächeln sagt. Österreichs neue First Dog hört auf den Namen Juli, ist um die acht Jahre alt und kommt ursprünglich aus Griechenland. Dort wurde die Mischlingshündin in einem zugebundenen Sack am Strand gefunden.
Die entzückende, griechische Straßenhündin hat es weit gebracht. Heute lebt sie bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seiner Frau Doris Schmidauer und residiert seitdem auch in der noblen Präsidentschaftskanzlei.
"Hundetalk" mit Alexander Van der Bellen
Auch die Hündin eines Präsidenten muss zwischen wichtigen Staatsbesuchen mal Gassi. "Heute" durfte Van der Bellen mit Hündin Juli beim Spaziergang am Wiener Heldenplatz mit der Kamera begleiten. Während der Gassirunde hat "Heute.at"-Tier-Chefin Marina Providakis beim Präsidenten nachgefragt, wer zu Hause das Sagen hat. Darf Juli mit ins Bett oder aufs Sofa? Und hat Juli eigentlich einen Spitznamen? Hier, die spannenden Antworten zu Österreichs First Dog.
Ihre Geschichte ist anscheinend, dass sie am Strand in Griechenland gefunden wurde. Sie wurde in einem zugebundenen Sack ausgesetzt. Irgendwie haben Österreicher sich ihrer erbarmt und sie nach Österreich geschafft. Dann war sie bei einem früheren Kollegen von mir, der sie aufgenommen hat. Er ist letztes Jahr im Spätwinter verstorben. Über verschiedene Umwege ist sie dann bei uns gelandet.
Den Namen hatte sie schon, als ich sie übernommen habe.
Nein, nein ich hatte von klein auf Hunde. Ich war sechs oder sieben Jahre alt, als wir in meiner Familie damals den ersten Hund hatten. Und seither... ich habe es nicht durchgezählt, werden es schon sechs Hunde oder mehr gewesen sein. Immer verschiedene.
Naja, schon wir.
Bei mir ist jeder Hund "Wulli Wulli".
Ja, das sage ich von klein auf zu den Hunden, die wir gehabt haben. Das passt auf sie ja weniger, weil sie glatthaarig ist. Auf den Briard, das ist ein französischer Schäfer, hat es besser gepasst, der war ganz langhaarig.
Also sie hat ihren Stammplatz am Sofa, das schon, aber sie kommt nicht ins Schlafzimmer, geschweige denn ins Bett. Wenn man sich anzieht, kommt sie schon ins Schlafzimmer. Grundsätzlich findet sie das aber nicht interessant.
Oder umgekehrt? Wie das Herrl so das Gscherrl oder wie das Gscherrl so das Herrl, das geht ja in beide Richtungen. Sie ist glatthaarig, ich schaue nur so aus als wäre ich glatthaarig, weil ich so kurze Haare habe, aber wenn ich sie länger hätte, wäre ich lockig - sie offenbar nicht. Vom Gemüt her - sie ist neugierig, das haben wir gemeinsam. Und sie kommt gut mit anderen Hunden aus, auch das haben wir gemeinsam.
Fressen könnte sie immer! Sie stiehlt aber eigentlich wenig, muss ich sagen. Im Vergleich zu den zwei Hunden, die ich vorher hatte. Die sind vor eineinhalb Jahren beide mit 14 Jahren gestorben. Sie waren auch Mischlinge. Die waren wirklich Meister im Stehlen!
Das Geräusch von der Flexileine, das hasst sie. Sie ist überhaupt geräuschempfindlich.
Am Anfang habe ich mich gefragt, ob sie nicht ein Kindheitstrauma vom Meer hat. Als ich zum ersten Mal mit ihr in Tirol war und wir eine kleine Wanderung gemacht haben, war da ein ganz harmloses Bächlein und ich bin dort rüber gegangen und habe bemerkt, dass sie auf der anderen Seite stehen bleibt. Sie wollte nicht durchgehen. Es hat ein bisschen Überredung gebraucht. Mittlerweile hat sich das gebessert oder geändert.
So gut es geht, natürlich. Aber wenn man ins Ausland fährt oder bei einem Staatsbesuch, dann geht das nicht. Eine Cousine meiner Frau und ihr Mann haben sie inzwischen genauso lieb gewonnen und nehmen sie dann. Da geht sie auch gerne hin.. Das waren auch meine Bedenken am Anfang. Es sind ja nicht nur die Auslandsbesuche, manchmal geht es auch im Inland einfach nicht, wenn man stundenlang unterwegs ist. Aber jetzt haben wir sie doch schon ein dreiviertel Jahr und es ist immer gegangen.
Ich muss gestehen, bis jetzt nicht, weil sie einen Maulkorb brauchen würde. Und ich bin noch nicht dazu gekommen, ihr einen Maulkorb zu kaufen.
Darauf gibt es eine berühmte Antwort: Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos.