DFB-Partie
Darf Bayerns Skandal-Schiri EM-Auftakt nicht pfeifen?
Szymon Marciniak sorgte im Halbfinal-Rückspiel der Champions League für einen Skandal, pfiff einen Bayern-Angriff zu früh ab. Mit schweren Folgen?
Mit einem 2:1-Erfolg über Bayern München zog Real Madrid ins Champions-League-Finale ein, Joselu sorgte mit einem späten Doppelpack (88., 91.) für den Aufstieg der "Königlichen". Am 1. Juni geht es nun im Londoner Wembley-Stadion gegen Borussia Dortmund.
Dabei hatten die Münchner in der zwölften Minute der Nachspielzeit noch den vermeintlichen Ausgleich durch Matthijs de Ligt erzielt, sich damit in die Verlängerung gerettet. Allerdings zählte der Treffer nicht. Nach einer fragwürdigen Entscheidung des Gespanns rund um Schiedsrichter Marciniak, einem der besten Referees Europas. Sein Linienrichter Tomasz Listkiewicz zeigte nämlich eine vermeintliche Abseitsstellung von Bayerns Noussair Mazraoui an, dadurch war der De-Ligt-Treffer danach hinfällig – eine Millimeter-Entscheidung, die nicht eindeutig aufgelöst werden konnte.
Die Österreicher in der Champions League 2023/24
Assistent entschuldigt sich
Deshalb hätte das Schiedsrichtergespann eigentlich weiterspielen lassen sollen, um dem Video-Referee die Chance zu geben, die Szene nachträglich zu beurteilen. Doch in dieser spielentscheidenden Szene hob der Pole vorzeitig die Fahne. Wenn auch TV-Bilder nahelegen, dass er mit seiner Entscheidung richtig lag. "Der Linienrichter hat gesagt, dass er einen Fehler gemacht hat, dass er nicht so schnell die Fahne heben hätte sollen. Er hat sich entschuldigt, aber dafür kann ich mir nichts kaufen", erzählte De Ligt vom Gespräch mit dem Schiedsrichter-Assistenten, Listkiewicz zeigte scheinbar Einsicht.
Verliert Marciniak EM-Auftaktspiel?
Die umstrittene Entscheidung könnte für Marciniak selbst nun weitreichende Folgen haben. Eigentlich war der Pole nämlich als einer der europäischen Top-Schiedsrichter als Spielleiter des EM-Eröffnungsspiels zwischen Deutschland und Schottland am 14. Juni ausgerechnet in der Münchner Allianz Arena vorgesehen, berichtet zumindest die polnische Sportzeitung "Przeglad Sportowy". Nun soll die Wahrscheinlichkeit, dass der 43-Jährige die Partie leiten darf, "gegen Null" gehen, heißt es weiter.
Marciniak selbst gilt als absoluter Top-Schiedsrichter, durfte bereits das WM-Finale 2022 zwischen Argentinien und Frankreich leiten, wurde danach zum Weltschiedsrichter gewählt. Der Pole war bereits bei der EM 2016 und der WM 2018 als Unparteiischer im Einsatz. Seinen nächsten Auftritt hat Marciniak am Sonntag in der polnischen Liga. Beim Duell zwischen Lech Posen und Legia Warschau.