Die Idee des Kärntner Wirtschaftskammer-Gastro-Obmanns Stefan Sternad ist extrem umstritten: Er schlug vor, dass es keine Krankenstände unter drei Tagen mehr geben sollte. Stattdessen sollen betroffene Mitarbeiter zwingend Urlaub oder Zeitausgleich nehmen müssen.
Und: Ab dem vierten Tag sollen außerdem die Sozialversicherungsträger für die Kosten aufkommen. Die Argumentation: Kurze Krankenstände würden Unternehmen finanziell belasten.
Daraufhin stieg auch der oberösterreichische Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger in den Ring und unterstützte das Konzept seines Freundes aus dem Süden. "Ich kann den Vorschlag meines Kärntner Kollegen nur unterstützen, seine Ansätze sind gut", erklärte der Gastronom gegenüber der Redaktion. Ein Aspekt regt den Branchenkenner auf: Es gebe Beschäftigte, die sich "krankmelden und dann in der Disco oder in Einkaufstempeln gesehen werden".
Mittlerweile wird hitzig diskutiert. Online gehen jetzt die Wogen hoch. Im "Heute"-Online-Forum wüten unzählige Menschen wegen dieser strittigen Idee.
Bei einem Leser kommt der Vorschlag der beiden Wirtschaftskammer-Vertreter gar nicht gut an: "Gerade in der Gastro oder einem anderen Dienstleistungsberuf wäre ich nicht erfreut, von einem kranken Mitarbeiter bedient zu werden."
Ein weiterer Poster findet heftige Worte: "Wenn das kommt, dann werde ich aus Protest Sozialschmarotzer." Und eine Person ist empört: "Da werden die Arbeitnehmer ja wie Verbrecher und Betrüger hingestellt."
„Da werden die Arbeitnehmer ja wie Verbrecher und Betrüger hingestellt.“"Heute"-Leser
Jeder Gastronom könne sich von seinen Angestellten trennen, "wenn er den Verdacht hat, dass sie blaumachen", kommentiert ein anderer Leser. "Was ist dann der nächste Schritt? Krankenstand wird generell abgeschafft und man muss sich Urlaub nehmen? Ich sehe schon das neue Modell: Krankenstand auf Gleitzeitbasis", versteht ein Nutzer die Welt nicht mehr.