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Dank Google Maps: Mafia-Boss nach 20 Jahren gefunden

Zwei Männer plaudern auf Google Maps vor einem Gemüseladen – eigentlich nichts Ungewöhnliches. Einer davon entpuppt sich aber als gesuchter Mafiaboss.

Nicolas Kubrak
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Der Mafiaboss konnte nach 20 Jahren – dank Google Maps – ausgeforscht und verhaftet werden.
Der Mafiaboss konnte nach 20 Jahren – dank Google Maps – ausgeforscht und verhaftet werden.
YouTube/Il Corriere della Città

Nach zwei Jahrzehnten auf der Flucht nahm die italienische Polizei mit der Hilfe der spanischen Justizbehörden einen zu lebenslanger Haft verurteilten Mafioso in der Nähe von Madrid fest. Italienischen Medien zufolge erkannten die Mafiajäger Gioacchino Gammino, einen 61 Jahre alten Boss der Stidda, einer Abspaltung der Cosa Nostra, zufällig auf einem Google Maps-Foto. 

Nach 20 Jahren aufgetaucht

Bei seiner Festnahme am 17. Dezember leistete Gammino keinen Widerstand. Die Polizisten fragte er lediglich: "Wie habt ihr mich gefunden? Ich habe meine Familie seit zehn Jahren nicht mehr angerufen." Gammino, gegen den auch der 1992 ermordeten Anti-Mafia-Staatsanwalt Giovanni Falcone in den 1980er-Jahren ermittelt hatte, fühlte sich sicher als Geschäftsmann und Koch in Galapagar, einer Stadt mit 25.000 Einwohnern im Herzen Spaniens. Er dachte, er hätte alle Verbindungen zur Vergangenheit abgebrochen, trotz einer lebenslangen Haftstrafe und fast 20 Jahren auf der Flucht. Stattdessen tauchten seine Spuren auf unerwartete Weise wieder auf.

Narbe am Kinn verriet ihn

Die italienischen Ermittler erkannten den Mafioso dank seiner Narbe am Kinn. Durch aktuelle Fotos, die Gammino selbst in sozialen Netzwerken veröffentlicht hatte, konnten ihn die Behörden ausfindig machen. Es wird erwartet, dass der 61-Jährige nach Italien ausgeliefert wird und dort eine lebenslange Haftstrafe absitzen muss. Er gehörte zu einem Kommando, das im Jahr 1989 auf Sizilien irrtümlich einen Passanten erschoss. Die Killer hatten geglaubt, dass der Mann einem verfeindeten Clan angehöre. 

Zwei Mal erfolgreich geflohen

Gioacchino Gammino war erstmals Anfang 1998 die Flucht nach Spanien gelungen. Im März 1998 wurde er in Barcelona festgenommen, nach Italien überstellt und dort verurteilt. Ein zweites Mal gelang ihm die Flucht am 26. Juni 2002, während eines Filmdrehs in einem römischen Gefängnis. Er mischte sich unter die Komparsen und verließ die Haftanstalt am Ende des Tages durch den Haupteingang. Seitdem hatten die Behörden jegliche Spur vom Mafiaboss verloren.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com