Welt
Dämme überflutet! Venedig steht unter Wasser
Weil das Dammsystem in der Lagunenstadt nicht eingesetzt wurde, ist der Markusplatz in Venedig überschwemmt worden.
Am Vormittag hatten die Wetterexperten noch mit einer Flutwelle von "nur" 130 Zentimetern gerechnet und daher das Dammsystem "Mose" der Lagunenstadt nicht aktiviert. Womit sie jedoch nicht rechneten: Unerwartet starker Schirokko-Wind hat den Wasserpegel bis zu 145 Zentimeter getrieben. Jetzt steht Venedig knietief unter Wasser, sogar der Markusplatz ist überschwemmt.
Wassermassen unterschätzt
"Wenn das Wasser weiterhin steigt, werden auch die Kapellen im Inneren der Basilika überschwemmt", warnten die Behörden laut italienischen Medien. Kritik gab es auch für das Dammsystem, welches die Stadt mit Fluttoren eigentlich vor solchen Überschwemmungen schützen sollte. Das Problem hier: Der Einsatz von "Mose" muss 48 Stunden im Voraus geplant werden, die Verschlechterung der Wetterlage geschah plötzlich und unerwartet.
Das Hochwasser weckt in der Lagunenstadt Erinnerung an das Drama, das sich vor 13 Monaten abgespielt hatte. Im November 2019 erreichte ein Hochwasser in Venedig 1,87 Meter, die höchste Marke seit 1966. Das Meer drang in die Krypta des Markusdoms ein und verursachte statische Probleme. Zudem richtete das Salzwasser gravierende Schäden an Mosaiken und Mauerwerk der kunsthistorisch bedeutenden Basilika an.