Szene
Madonnas Tourstart: "Dachte nicht, dass ich es schaffe"
Beim Auftakt ihrer "The Celebration Tour" feiert Madonna (65) nicht nur die 40 Jahre ihrer Karriere, sondern auch ein beeindruckendes Live-Comeback.
Es war weniger ein Konzert oder eine Show, sondern vor allem eine gigantische Party: Nach monatelanger Verschiebung wegen einer Viruserkrankung feierte Madonna am Samstag die Premiere ihrer Jubiläumstour, genau 40 Jahre nachdem sie mit "Holiday" ihren Durchbruch gefeiert hat. Zu Beginn des Jahres fiel die 65-Jährige eher noch durch ihr aufgedunsenes und geschwollenes Gesicht nach zu vielen Eingriffen auf. Jetzt überraschte die "Queen of Pop" die 19.000 Fans in der ausverkauften Londoner O2 Arena mit einem Look, der wieder der "guten, alten Madonna" entsprach. Abgesehen von Kniebandagen…
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Ihr Alter machte sich aber bereits nach zehn Minuten bemerkbar: Nicht etwa ihre Stimme gab den Geist auf, sondern die Bühnentechnik. Denn während die legendäre Diva Madonna auf früheren Touren an dieser Stelle ausgerastet wäre, blieb sie bewundernswert entspannt bis amüsiert, trank ein Bierchen und plauderte mit den Fans. "Das ist genau das, was du bei einer Premiere nicht haben willst…" lachte sie noch ins Publikum. Der Stimmung tat die kurze Zwangspause keinen Abbruch.
Zwischen den 33 Songs, die in den über zwei Stunden performt wurden, pendelte die Sängerin zwischen belanglosen Showeinlagen mit Tochter Lourdes und politischen Statements über die Situation in Israel und den Ukraine-Krieg hin und her. Was aber wirklich überrascht hat ist, dass Madonna stimmlich wieder an einem Punkt angekommen ist, den man ihr lange nicht mehr zugetraut hätte. Die Hits aus mittlerweile fünf Jahrzehnten sitzen perfekt und auch tänzerisch war kaum zu glauben, dass hier eine 65-Jährige auf der Bühne steht.
„Ich dachte nicht, dass ich es schaffen würde“, meinte Madonna selbst auf der Bühne und sprach von jenen fünf Tagen im Juni, als ihr Leben wegen einer Virus-Infektion am seidenen Faden hing. Aber die sechs Stunden pro Tag, die Madonna in den letzten Monaten für die Tour geprobt hat, haben sich ausgezahlt. Was bei der gesamten Produktion verwundert, ist, dass unter den 200 Menschen in Madonnas Tour praktisch keine Musiker sind. Statt einer Band kommt die Musik von Band. Kaum ein großer Acts käme damit durch, bei Madonna ist es fast egal. Sie ist der Star des Show, die Band fehlte nicht.
Trotz Kniebandage bewegt sich Madonna so sexy wie eh und je auf der Bühne:
Gestern spielte sie ein zweites Konzert in London, diesmal ohne technische Patzer. Danach stehen bis zum 24. April 2024 76 weitere Konzerte der "Celebration Tour" an. In Österreich ist kein Termin geplant und die meisten Konzerte sind bereits ausverkauft. Aber wer reiselustig ist, würde jetzt noch Karten für Antwerpen in Belgien am 22. Oktober, für das schwedische Stockholm am 28. Oktober, für Lissabon in Portugal am 7. November, für Köln am 16. November, Berlin am 29. November und London am 5. und 6. November bekommen. Muss man Angst haben, dass es Madonnas letzte Tour sein könnte? Nein, denn so wie sie sich beim Tourstart in London gegeben hat, ist live zu spielen ein wahrer Jungbrunnen für sie!