Doppelt so viele wie 2023
Coronzahlen steigen! Impftermine erst ab Schulbeginn
Die Covid-Abwasserwerte steigen seit langem. WHO und Robert Koch Institut sprechen von neuen Höchstwerten. Impftermine sind Mangelware.
Zwar wird kaum noch getestet – aber das Abwassermonitoring der Stadt Wien zeigt unmissverständlich seit Frühjahr einen deutlichen Trend für Wien und ganz Österreich: Die Covidzahlen steigen massiv.
Inzwischen sprechen Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des deutschen Robert Koch Instituts sogar davon, dass die Zahl akuter Atemwegserkrankungen aktuell so hoch sei, wie nie zuvor in dieser Jahreszeit.
Impfung nur in einer von zehn Ordinationen
Mehr als 3.500 Krankenstände wegen Corona wurden in der vergangen Woche in Österreich registriert – das bedeutet eine Verdoppelung der Zahl vom Vorjahr. Doch wer sich nun impfen lassen will, muss lange warten.
Zwar ist der neue Impfstoff, der an die neuesten Varianten des Virus angepasst ist, bereits Mitte Juli in Österreich angekommen. Aber in den Praxen verfügbar ist er bislang kaum. Bestellt werden konnte der Impfstoff eine Woche nach seinem Eintreffen. Wie eine Recherche des "ORF" ergab, hieß es jedoch von vielen Wiener Praxen, man habe noch keinen Impfstoff erhalten oder wolle erst ab September impfen. In nur einer von zehn Praxen war bereits für die kommende Woche ein Termin zu bekommen. (Stand 15. August)
Risikopersonen sollten sich jetzt impfen lassen
Als Corona noch Maskenpflicht, Lockdown und Impfstraßen bedeutete, konnte man sich fast jederzeit und überall impfen lassen – mobile Impfstationen brachten den begehrten Stoff sogar zu denen, die wenig mobil oder noch unschlüssig waren. All das scheint lange her – inzwischen müssen Wiener, die sich impfen lassen wollen, selbst sehr mobil sein:
Zwar könnte man sich bei rund 200 Ärzten impfen lassen, wie die Ärztekammer informiert. Aber viele Praxen haben geschlossen, haben noch keinen Impfstoff oder wollen erst ab September mit dem Impfangebot beginnen, wie die Recherche der "ORF" ergab.
Wartezeit: Ein Monat
In den ÖGK-Zentren wartet man aktuell mehrere Wochen, im städtischen Impfservice TownTown einen Monat auf einen Impftermin. Für Risikogruppen ist das keine gute Nachricht. Zuletzt hatte die Vakzinologin Ursula Wiedermann-Schmidt von der MedUni Wien die Empfehlung ausgesprochen, dass sich Risikopersonen bereits zu Anfang August impfen lassen.
Urlaubsheimkehrer könnten Übertragung noch steigern
Die gute Nachricht: Der Corona Impfstoff ist in Wien ohne Engpass lieferbar. Und schon 200 Corona-Impfungen wurden seit Juli im Impfservice Wien verabreicht, hieß es von der MA15. Die Nachfrage beim Impfservice der Stadt Wien steige.
Wie die "Kleine Zeitung" und der "ORF" berichteten, rechnet man damit, dass Urlaubsheimkehrer, Festival- und Sporteventbesucher die Verbreitung des Virus zum Ende des Sommers noch anheizen könnten. Auch die Klimaanlagen spielen eine Rolle: Abrupte Temperaturwechsel sind Stress fürs Immunsystem.
Die Bilder des Tages
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Covid-Abwasserwerte steigen seit langem und Experten der WHO und des Robert Koch Instituts sprechen von neuen Höchstwerten
- Impftermine sind Mangelware, mit einer Wartezeit von bis zu einem Monat, und nur eine von zehn Praxen bietet derzeit Termine an
- Risikopersonen werden empfohlen, sich bereits zu Anfang August impfen zu lassen, während die steigende Nachfrage und die Rückkehr von Urlaubern die Verbreitung des Virus weiter anheizen könnten