Corona wurde wohl auf Tiermarkt in Wuhan ausgelöst

Im Jänner 2020 kämpften Tausende Menschen in China mit Husten und Fieber. Überfüllte Spitäler und überlastetes medizinisches Personal führten zu einer Panik. Bereits am 1. Jänner 2020 wurde der Wildtiermarkt in Wuhan geschlossen. Noch am selben Tag begann das chinesische Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention dort Proben zu entnehmen.

800 Proben ausgewertet

Ein Forscherteam der University of Arizona hat diese Proben jetzt umfassend analysiert und kommt in einer aktuellen Studie zu dem Schluss, dass die weltweite Verbreitung des Coronavirus "aller Wahrscheinlichkeit nach" auf diesem Wildtiermarkt ihren Ursprung hatte.

Die Forscherinnen und Forscher werteten das genetische Material von mehr als 800 Proben aus, die ab dem 1. Jänner 2020 auf dem Huanan Seafood Market in Wuhan und in dessen Umgebung gesammelt wurden, sowie die SARS-CoV-2-Gensequenzen von ersten Covid-19-Infizierten Anfang 2020. Der Ursprung der Covid-19-Pandemie ist auch fast fünf Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie nicht definitiv geklärt.

Huanan Seafood Market

Am ersten Januar 2020 wurde der Huanan Seafood Market geschlossen und am selben Tag begann das Chinesische Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention (China CDC) auf dem Markt Proben zu nehmen. Eine erste Auswertung dieser Proben veröffentlichte das China CDC im Jahr 2023 und stellte die Daten der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Video-Bericht zum damaligen WHO-Besuch des Marktes:

Die Auswertung ließ jedoch die genauen Identitäten einiger Tierarten offen, die als plausible Zwischenwirte für SARS-CoV-2 infrage kommen könnten. Die aktuelle Studie ist nun eine Fortführung dieser Auswertung mit dem Ziel, Wissenslücken zu schließen, schreibt das Science Media Center Germany.

Das hat das Forscherteam herausgefunden

Die Forscher konnten nachweisen, dass auf dem Markt mehrere Tierarten, darunter Marderhunde, Zibetkatzen und Bambusratten, gehandelt wurden – lebend. Es ist bekannt, dass diese Tiere anfällig für Coronaviren sind. Besonders auffällig war, dass in den Proben, die an den Standorten der Käfige entnommen wurden, eine hohe Viruskonzentration festgestellt wurde, wie SRF berichtet.

Zudem ähneln die auf dem Markt gefundenen Viren stark denen der ersten bekannten infizierten Menschen. Genetische Analysen zeigen, dass die Viren vom Markt und die der ersten Infizierten einen gemeinsamen Ursprung haben.

Ob jemals definitiv geklärt werden kann, woher das Virus wirklich stammt, bleibt offen. SRF Wissenschaftsredakteurin Katrin Zöfel schreibt: "Je länger das her ist, umso unwahrscheinlicher wird es, dass man die noch fehlenden Hinweise findet."