Niederösterreich
Corona-Tests in Ordinationen finden nicht alle super
Eine Covid-19-Testung ist im niedergelassenen Bereich für SP-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig wünschenswert. Doch manche Ärzte haben Bedenken.
Für NÖ Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig ist die heute durch das Gesundheitsministerium präsentierte neue Teststrategie ein wichtiger Impuls zur weiteren Pandemiebekämpfung. Insbesondere die Umsetzung der im Nationalrat beschlossenen Möglichkeit für VertragsärztInnen und Ambulatorien, COVID-19-Testungen durchzuführen, sei zu begrüßen, meint die Landesrätin: „Testen ist ein bedeutender Bestandteil unserer Strategie, um Infektionsketten zu unterbrechen und das Gesundheitssystem vor Überlastung zu schützen.“
Sicheres Arbeiten muss sichergestellt werden
„Wir haben in Niederösterreich zuletzt schon Gespräche mit VertreterInnen der Ärzteschaft und der Bezirksverwaltungsbehörden geführt, um gut vorbereitet auf die spezifischen Erfordernisse der neuen Testmöglichkeiten zu sein und die nötige Unterstützung seitens des Landes NÖ geben zu können. Dazu zählen vor allem klare Anleitungen, um die notwendigen Schutzvorkehrungen transparent und gleichartig gestalten zu können. Schließlich muss ein sicheres Arbeiten für die AllgemeinmedizinerInnen sichergestellt sein“, betont Königsberger-Ludwig.
„Ich hoffe, dass möglichst viele Ärztinnen und Ärzte künftig im Rahmen ihrer Diagnosetätigkeit testen werden, da ich das in jedem Fall als eine hilfreiche Unterstützung des öffentlichen Gesundheitssystems im Kampf gegen die Pandemie sehe und dies unser gemeinsames Ziel unterstützt, der Bevölkerung ein breites Angebot von Testmöglichkeiten anzubieten“, so Königsberger-Ludwig abschließend.
Bei Covid-19 Fall werden Praxen behördlich geschlossen
Doch nicht alle Hausärzte können sich mit der Testung in ihren Räumlichkeiten anfreunden. Michael Karner, Arzt aus Melk, äußerte seine Bedenken diesbezüglich gegenüber "Heute". "Für reine Anitkörpertests bin ich offen, aber für Tests ob frische Infekte vorliegen, passen meine Räumlichkeiten nicht", meint Karner. Auch aus Rücksicht auf die Personen, die noch in dem Haus arbeiten. "Der ansässige Lungenfacharzt wäre wahrscheinlich auch nicht erfreut, wenn im Gebäude Verdachtsfälle herum laufen", gibt er zu bedenken. Seiner Meinung nach wären externe Teststraßen wesentlich sinnvoller als in Ordinationen. "Wenn es dann nämlich einen bestätigten Fall gibt, werden die Praxen behördlich geschlossen. Und wenn es mehrere Ärzte im gleichen Bezirk trifft, gibt es keine Grundversorgung mehr", kritisiert er.
Aufstockung von externen Teststraßen sinnvoller
Daher gilt bei ihm: Antikörpertest ja, Rest nein. Als weiteren Pluspunkt für eine Aufstockung der Teststraßen meint er: "Wenn ein Sanitäter unter Quarantäne gestellt wird, ist es wahrscheinlich gesamt gesehen weniger 'dramatisch' wie ein grundversorgendes Personal."