Wien

Ludwig zieht Corona-Stufe 4 in Wien vor

Nach dem Corona-Gipfel in Wien informiert Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) über das weitere Vorgehen im Kampf gegen das Virus.

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Wiens Bürgermeister Ludwig bei der Pressekonferenz am Donnerstag in Wien.
Wiens Bürgermeister Ludwig bei der Pressekonferenz am Donnerstag in Wien.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Kurz nach 11 Uhr hatte sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) mit Experten an einen Tisch zusammengesetzt und über die aktuelle Corona-Lage in der Bundeshauptstadt debattiert. "Mit großer Sorge beobachte ich die steigenden Infektionszahlen in Österreich. Die aktuellen Zahlen bestätigen den Wiener Weg der Sicherheit", hatte der Wiener Stadtchef noch während des Gipfels auf Facebook mitgeteilt.

Corona-Lage spitzt sich zu

Und bei den derzeitigen Corona-Zahlen im Land dürften wohl die Alarmglocken bei den Experten seit geraumer Zeit bereits ordentlich läuten, denn die Zahl der Neuinfektionen steigt seit Tagen rapide an. 8.594 Neuinfektionen in 24 Stunden wurden am Donnerstag österreichweit vermeldet, davon gehen alleine 1.453 Fälle auf die Bundeshauptstadt zurück. Die Corona-Lage spitzt sich also auch in Wien immer mehr zu.

Nach seinem mehrstündigen Gespräch mit dem Expertengremium ist Bürgermeister Ludwig um 13:30 Uhr vor die versammelte Presse getreten und hat die Bevölkerung über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus informiert.

Vierte Stufe vorgezogen - kommt bald "2G Plus"

Die Situation sei österreichweit eine sehr ernste, beginnt Ludwig die Pressekonferenz. Eine Prognose hätte ihn "besonders betroffen" gemacht, so der Wiener Stadtchef, nämlich dass die Bettenbelegung schon in Kürze ein Allzeithoch erreichen könnte: "Die Stadt Wien hat bereits vor dem Sommer begonnen vorausschauende Maßnahmen zu setzen, noch bevor Kapazitäten in den Intensivstationen erreicht werden. Viele Bundesländer sind uns nachgezogen und haben diese Schritte nachvollzogen."

Ludwig kündigt an, in der Bundeshauptstadt auch künftig einen "Sonderweg" gehen zu wollen und die vierte Stufe des von der Bundesregierung vorgestellten "Stufen-Plans" bereits mit Ende nächster Woche vorzuziehen. Das bedeutet: "2G in der Gastronomie, bei körpernahen Dienstleistungen und bei Zusammenkünften ab 25 Personen".

Auch "2G Plus" in einigen Bereichen - also Zutritt nur für Menschen, die geimpft oder genesen UND einen gültigen PCR-Test vorweisen, möchte der Bürgermeister für die Zukunft nicht ganz ausschließen: "Entscheidend ist die Dynamik - und ob sich diese auf die Intensivstationen niederschlägt"

Impfungen für Unter-12-Jährige bald möglich

Darüber hinaus soll es in Wien schon bald möglich sein, dass Eltern, "die das wollen", ihre Kinder im Alter zwischen 5 und 12 Jahren impfen lassen können. "Es ist notwendig, sehr rasch zu reagieren", so Ludwig, der nun schnellst möglich das Gespräch mit Gesundheitsstadtrat Peter Hacker suchen möchte. Auch soll eine Info-Kampagne für den dritten Stich starten, jedoch keine Impf-Lotterie, wie sie nun im Burgenland stattfindet.

"Die Pandemie ist noch nicht zu Ende - das war sie nie, das ist sie nicht", stellt der Wiener Stadtchef noch einmal eindringlich klar. Ludwig wolle dies auch am Freitag im Gespräch mit der Bundesregierung und den Landeshauptleuten zur Sprache bringen: "Ich war immer schon für bundesweit einheitliche Regelungen. Das ist unsere Zielrichtung."

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