Auch Österreich betroffen

Corona – drastischer Anstieg auf beliebter Urlaubsinsel

Die FLiRT-Varianten breiten sich zunehmend aus. Auf Mallorca gibt es zahlreiche Krankheitsfälle - und auch hierzulande gibt es einen Anstieg.

Heute Life
Corona – drastischer Anstieg auf beliebter Urlaubsinsel
Auf Mallorca steigen die Corona-Fälle sprunghaft an.
Getty Images

Sommer, Sonne, Corona – so lautet derzeit das Motto auf der beliebten Baleareninsel Mallorca. "Die Erkrankung ist momentan auf den Inseln weit verbreitet", erklärte einen Sprecherin des balearischen Gesundheitsministeriums gegenüber der "Mallorca Zeitung". Und die Tendenz sei weiter steigend.

Partys und FLiRT-Varianten

Verantwortlich für die neuen Infektionen dürften zum einen die Großveranstaltungen, wie das Mallorca Live Festival Mitte Juni mit mehr als 65.000 Besuchern, sein. Festivitäten, die sich unter Touristen großer Beliebtheit erfreuen.

Zum anderen haben neue Varianten die Inseln erreicht, bestätigte die Sprecherin.  Die sogenannte "FLiRT"-Familie breitet sich derzeit in Europa zunehmend aus. Entwickelt habe sich diese Varianten aus der Omikron-Linie JN.1, die sich als "Pirola"-Nachfolger erfolgreicher als jede Corona-Variante zuvor der vordersten Abwehr immunisierter Menschen entzogen.

Die "FLiRT"-Familie

Das Akronym beschreibt eine Kombination von Mutationen, die im Spike-Protein des SARS-CoV-2-Virus gefunden und mit dem Buchstaben F, L, R oder T gekennzeichnet wurden.

Innerhalb dieser Gruppe von JN.1-Abkömmlingen sind zwei ganz bestimmte Varianten zunehmend auf dem Vormarsch: KP.2 und KP.3. Beide wurde von der WHO bereits als "Variants under Monitoring" (VUM) eingestuft.

Steigende Zahlen auch in Österreich

Doch nicht nur auf Mallorca, sondern auch in Österreich steigen dank der "liebeshungrigen" Varianten die Zahlen wieder. "Sentineldaten in Österreich zeigen einen Anstieg der SARS-COV-2-Positivrate auf 10 Prozent", meldete am vergangenen Wochenende die Virologin Judith Aberle von der MedUni Wien auf "X". Drei Wochen machte der Anteil noch 5,4 Prozent aus.

Ein Bild, das sich auch im Abwasser zeigt: "Die Entwicklung der Covid-Abwasserdaten der vergangenen 4 Wochen ist nicht erfreulich", schreibt Erich Neuwirth. Der Statistik-Experte betont allerdings auch, dass die Werte noch weit denen der "Hochblüte" entfernt seien.

"Weltweit zeichnet sich der klare Trend ab, dass KP.2 und KP.3 - wobei diese Varianten sehr, sehr ähnlich sind und kaum voneinander unterschieden werden können - langsam und stetig zunehmen", erklärte Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien im "Heute"-Gespräch.

Keine Überraschung

Bezüglich der Symptome soll es jedoch keine Überraschungen geben: "Die Variante KP.2 ist nichts Neues. Die Symptome werden eine genauso große Bandbreite abdecken, wie alle Linien vor ihr. Ebenso werden die Verläufe von leicht bis schwer reichen", sagt Redlberger-Fritz. Dies entspricht auch ersten Auswertungen, denen zufolge die Symptome an frühere Versionen anschließen - einschließlich Fieber, Schüttelfrost, Husten und Muskel- oder Körperschmerzen.

Die Variante KP.2 ist nichts Neues.
Monika Redlberger-Fritz
MedUni Wien

Ob die KP.2-Variante tatsächlich den Immunschutz umgehen kann, steht noch nicht fest. Grundsätzlich gilt als Faustregel: Je stärker die Variante verändert ist, desto eher ist ein Immunschutz nicht mehr gewährleistet. Die Variante KP.2 weist im Vergleich zu JN.1 drei Substitutionen im Spike-Protein auf.

red
Akt.
An der Unterhaltung teilnehmen