Wien

Corona: Auch Wien muss jetzt Operationen verschieben

Wie sieht die Lage in Österreichs Spitälern aus? Die steigenden Corona-Zahlen führen zu einer Mehrbelegung, diese Woche scheint es ernst zu werden.

Stefanie Riegler
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Gesundheitsstadtrat Peter Hacker
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker
picturedesk.com

Der massive Anstieg der Corona-Zahlen hat bereits in Oberösterreich die Kapazitäten in den Spitälern stark beeinflusst. Planbare Eingriffe werden verschoben, "Heute" berichtete. Und auch in anderen Bundesländern wie Salzburg, Tirol und der Steiermark gibt es ähnliche Überlegungen.

Nicht lebensnotwendige Operationen werden verschoben

Wie Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker im "Ö1"-Morgenjournal erklärte, wird auch Wien nicht notwendige Operationen verschieben müssen. "Es war immer klar, dass in dieser Gesundheitskrise andere Erkrankungsbehandlungen zurückgeschraubt werden müssen. Das betrifft natürlich nicht die lebenswichtigen Behandlungen wie etwa die Onkologie, aber verschiebbare Eingriffe werden verschoben werden müssen, damit wir Platz für Covid-Patienten haben", so Hacker. Wer also etwa ein neues Knie oder eine neue Hüfte braucht, muss warten.

Die steigenden Corona-Zahlen führen in allen Bundesländern zu einer Mehrbelegung in den Spitälern. "Es entspricht nicht der Realität, was die Politik vermittelt. Es gibt sicher nicht 10.000 freie Betten", betont der Salzburger Facharzt Richard Greil. "Wir müssen beispielsweise die Krebstherapie, Dialyse und die Schlaganfallversorgung aufrecht erhalten, dann bleibt nur mehr ein gewisser Teil übrig."

"Zahnarzt kann keine Lungenentzündung behandeln"

Das Problem ist nicht nur der Platz, sondern auch das Personal. "Wir haben nicht genügend Internisten und ein Zahnarzt kann keine Lungenentzündung behandeln", so Greil.

Laut Peter Hacker ist die kritische Auslastung in den Spitälern dann erreicht, wenn "wir keine zusätzliche Kapazitäten freischalten können". Das sei abhängig von den Entwicklungen in den nächsten Wochen. Derzeit seien in Wien 80 Personen auf wegen Corona auf Intensivstationen.