Bereits am Donnerstag kam es in einer „Screening-Station“ – hier werden Neuaufnahmen ohne Corona-Symptome getestet und bei negativem Ergebnis der Fachabteilung zugewiesen – zu einem CoV-Fall bei einer Mitarbeiterin. Die Station wurde daraufhin gesperrt, die Patienten verlegt und alle Mitarbeiter in Heimquarantäne geschickt.
Seit Montagvormittag ist nun eine zweite „Screening-Station“ zu. Hier wurden gleich drei Mitarbeiter positiv auf Corona getestet. Zwei hatten sich mit Symptomen krank gemeldet, ein weiterer Angestellter hatte einen „stillen Verlauf“. Auch diese Station wurde gesperrt, die Patienten verlegt und isoliert sowie das gesamte Personal in Quarantäne geschickt. "Den betroffenen KollegInnen geht es gut, sie und das gesamte Stationspersonal befinden sich sicherheitshalber in Heimquarantäne“ erklärt die Ärztliche Direktorin Michaela Riegler-Keil. Vom Spitalsbetreiber Krankenanstaltenverbund (KAV) heißt es weiter: „Das Contacttracing und weitere Testungen laufen. Die Notaufnahme bleibt von den Stationssperren unberührt. Es besteht jedoch eine Sperre für internistische Rettungszufahrten.“
Die Corona-Fälle und die Stationssperren gestand der KAV am Montagnachmittag auf Anfrage ein, nachdem ein Rudolfstiftung-Mitarbeiter einen Hilferuf an „Heute“ gerichtet hatte: Das Personal sei „überlastet“, die Situation „untragbar“, so der Insider. Und: Mitarbeiter würden zwar täglich getestet, hätten aber bis das Ergebnis feststeht stundenlang Kontakt mit Patienten und Kollegen. So könne es passieren, dass es zu "Corona-Nestern" im Spital kommt, so der Mitarbeiter. Weiters kritisiert er auch die Kommunikation im Zusammenhang mit diesen vier CoV-Fällen: "Aufgrund des öffentlichen Medieninteressen hält die Stiftung alles geheim und Mitarbeiter werden über WhatsApp (!) informiert."