Coldplay will mit neuem Album die Welt verbessern

Bands wie Coldplay spalten die Gemüter: Zu glatt, zu oberflächlich, zu erfolgreich hagelt es in der Musikindustrie immer wieder Kritik an den Briten. Mit der Popband nichts anfangen zu können ist also keineswegs einfallsreich, ihre positiven und oft auch einfältigen Texte  - man denke an "Everytime she closed her eyes, she dreamt of Para Para Paradise" - einfältig zu finden auch nicht.

Doch ihr Erfolg gibt ihnen recht, mit ihrer "Music of the Spheres"-Tour füllten sie vergangenen August allein viermal das Ernst-Happel-Stadion und übertrafen so sogar die Popqueen Taylor Swift. Scheint also, als ob sich sehr viele Leute diese happy peppy Pop-Musik wünschen.

Ein bisschen heile Welt, da die eigentliche immer weltfremder wird

Und genau dies liefern die Briten auch in ihrem zehnten Album "Moon Music". Allein die Songtitel der zehn Tracks wie "We pray", "Good Feelings" und "feelslikeimfallinginlove" lassen sich an Tiefgang ziemlich leicht überbieten, die Songtexte tun dann ihr Übriges. Aber vielleicht brauchen das die Menschen auch in so unsicheren Zeiten. Ein bisschen heile Welt, da die eigentliche immer weltfremder wird, scheint auch mit dem intergalaktischen Titel des Albums "Moon Music" wieder stimmig.

Fakt ist: Coldplay wissen ganz genau, was sie mit ihrer Musik tun und wollen die Erde wohl, auch abseits davon, wirklich zu einem besseren Ort machen. So wurde die neue Platte aus recycelten Plastikflaschen hergestellt. Auch die CD besteht aus recycelten Materialien. Ihre Tourneen gestalten sie so nachhaltig wie möglich, ihre Co2-Emissionen konnten sie um 59 Prozent reduzieren.

Des anderen Freud ist bekanntlich des anderen Leid

Für viele ist aber auch kürzlich getätigte Aussage von Frontman Chris Martin ein Grund, positiv in die Zukunft zu schauen: Neben "Moon Music" sollen noch zwei weitere Alben der Band folgen, dann ist endgültig Schluss. "Es gibt nur sieben Harry Potters. Es gibt nur zwölfeinhalb Beatle-Alben, dasselbe gilt für Bob Marley, also alle unsere Helden", meinte der Sänger im Interview mit "Apple Music 1". Eine Pop-Ära wird damit auf jeden Fall zu Ende gehen, für die einen mit einem lachenden, für die anderen mit einem weinenden Auge...