Der italienische Viertligist Piacenza hat für eine echte Kuriosität im Fußball gesorgt. An einem Tag hatte der Serie-D-Klub drei Trainer.
Zunächst war Trainer Carmine Parlato am vergangenen Dienstag entlassen worden. Simone Bentivoglio war sein Nachfolger. Doch der 39-Jährige konnte sich gerade einmal wenige Stunden im Amt halten. Schon nach dem ersten Piacenza-Training war Bentivoglio wieder Geschichte.
Der Grund dafür: Heftige Fan-Proteste hatten nach der Bestellung des neuen Coaches das erste Training überschattet. Die Anhänger stürmten während der Trainingseinheit den Platz und drohten mit einem Boykott der nächsten Spiele. Denn Bentivoglio war 2011 in einen Wettskandal verwickelt und schließlich für 13 Monate gesperrt worden. Der Ex-Kicker soll gemeinsam mit anderen Fußballern Spiele des bereits als Absteiger festgestandenen Klubs Bari manipuliert haben.
Die Piacenza-Klubführung reagierte jedenfalls, am Nachmittag folgte die Trennung vom umstrittenen Coach. Daraufhin bestellte der italienische Viertligist Stefano Rossini zum neuen Trainer. Dieser war erst am 7. Oktober entlassen worden, um für Parlato Platz zu machen. Bentivoglios Amtszeit könnte jedenfalls die kürzeste in der Geschichte des italienischen Fußballs gewesen sein.
Bentivoglio spielte in seiner aktiven Karriere unter anderem für Juventus Turin, Chievo Verona, Bari, Sampdoria Genua oder Venezia, brachte es auf 105 Serie-A-Partien und 226 Einsätze in der Serie B. Er beendete 2022 seine Karriere.
Piacenza liegt in der Serie D aktuell mit 14 Punkten auf dem elften Tabellenplatz.